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Burkardroth
150 Jahre Postgeschichte zu Papier gebracht
Fünf Jahre lang arbeitete und recherchierte Wolfgang Mahlmeister, um nun das Buch "Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung" zu veröffentlichen. Eng verknüpft mit der Post ist seine Familiengeschichte.
Autor Wolfgang Mahlmeister mit seinem neuen Buch 'Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung'. Foto: Thilo Mahlmeister       -  Autor Wolfgang Mahlmeister mit seinem neuen Buch 'Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung'. Foto: Thilo Mahlmeister
| Autor Wolfgang Mahlmeister mit seinem neuen Buch "Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung". Foto: Thilo Mahlmeister
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 17.08.2022 08:05 Uhr

Vor 150 Jahren wurde das erste Postamt in Burkardroth in Dienst genommen. Die Hälfte dieser Zeit lebte Wolfgang Mahlmeister (75) nicht nur mit, sondern in der Poststelle, die einst im Elternhaus von der Familie geführt wurde. Im Ruhestand fand der über Generationen seiner Heimat verbundene Lebensmittelkaufmann endlich Zeit, die Postgeschichte in der Gemeinde, die eng mit seiner eigenen Familiengeschichte verknüpft ist, zu erforschen.

Ergebnis seiner fünfjährigen Arbeit ist das Buch "Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung", das reich bebildert im Eigenverlag erschien und jetzt in der Postagentur des Rhöncenters Mahlmeister zu kaufen ist.

Großer Stellenwert

"Die Post hatte schon in meiner Kindheit einen großen Stellenwert", erinnert sich Wolfgang Mahlmeister. Zwar führte Vater Alfons das damalige Lebensmittelgeschäft, aber Großvater Erhard Wehner war für das Postamt verantwortlich, dessen Leitung er später an seine Tochter übergab, Wolfgang Mahlmeisters Mutter Irma. "Die Post war fast 100 Jahre in meinem Elternhaus am Marktplatz." Bis heute ist diese Familientradition ungebrochen, denn immer noch gibt es eine Postagentur im Edeka-Rhöncenter Mahlmeister, das seit fünf Jahren in sechster Generation von Thilo Mahlmeister betrieben wird.

Umfangreiches Archiv des Großvaters

Die neu gewonnene Freizeit nutzte der Seniorchef, die Geschichte der Burkardrother Post zu erforschen, wobei ihm das umfangreiche Archiv seines Großvaters und dessen Erzählungen aus der Zeit seines eigenen Großvaters Markard große Hilfe leisteten. Doch musste der Heimatforscher bald feststellen, dass sein Buch unvollkommen wäre, würde er sich nur auf das Postamt seiner Familie beschränken. Denn die Burkardrother Post war ein Gemeinschaftswerk aller zur heutigen Gemeinde gehörenden Dörfer.

Immer wieder war den Einwohnern ihr Wunsch nach einem eigenen Postamt und einer Postkutschenlinie von Bad Kissingen über Aschach zuvor abgewiesen worden. Erst nach einer von 325 Haushaltsvorständen eingereichten Petition wurde im Jahr 1870 ein Zweigpostamt mit Postkutschenverbindung über Aschach nach Bad Kissingen genehmigt. Bis endlich die motorisierten Kraftpostlinien eingeführt wurden, dauerte es weitere 35 Jahre. Mahlmeister: "Die heute als romantisch erscheinende Fahrt mit der Postkutsche war damals zeitraubend und unbequem."

Erzählungen aus alter Zeit

Während im großväterlichen Familienarchiv vieles über das Postamt in Burkardroth gesammelt war, stand der Autor bei der postgeschichtlichen Forschung über die anderen Dörfer vor großen Schwierigkeiten. Von der Deutschen Post erhielt er keine Hilfe, da es dort keine entsprechenden Archivbestände gibt. Zum Glück konnte Eckard Spiller aus Bad Kissingen sowohl aus eigenen Aufzeichnungen als auch mit Material aus dem ehemaligen Bad Kissinger Postarchiv einiges beitragen. Auch Nachkommen ehemaliger Posthalter und Postboten stellten ergänzendes Material zur Verfügung und erinnerten sich an Erzählungen aus alter Zeit, die Mahlmeister in sein Buch aufnehmen konnte.

So gibt es eine lustige Geschichte über den Postboten Johann Georg Dippold, der von 1898 bis 1912 die Post nach Stralsbach austrug, die unter dem Titel "Sou e Hundsverrecker" schon 1971 in der Saale-Zeitung in der Reihe "Stroalsbicher Strächlich" veröffentlicht wurde.

Viele Texte und Reime für Burkedröther Fosenocht

Mahlmeisters neues Buch ist nicht sein erstes literarisches Werk. Viele Texte und Reime für die Burkedröther Fosenocht, "die mir schon seit 1969 am Herzen liegt", stammen aus aus seiner Feder. Sein erstes heimatgeschichtliches Buch war die Chronik "Ein Familienbetrieb im Wandel der Zeit", das anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Lebensmittelhandels Markard/Mahlmeister im Jahr 2015 erschien. Momentan arbeitet der Autor bereits an seinem nächsten Werk "Lustiges in Reimform über Burkardrother Originale heute und damals", für das er noch nach einem Karikaturisten zur Illustrierung seiner Texte sucht. "Ich hoffe, diesmal dauert es bis zum Erscheinen nicht wieder fünf Jahre wie bei meinem Buch über die Postgeschichte."

So unterschiedlich die Themen und Inhalte seiner Bücher auch sein mögen, haben alle doch eines gemeinsam: "Mein Ziel war und ist nicht, eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen", betont Wolfgang Mahlmeister ausdrücklich. "Ziel meiner Veröffentlichungen ist, für kommende Generationen ein Stück Heimatgeschichte in Erinnerung zu erhalten."

Informationen zum Buch

Wolfgang Mahlmeister: "Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung", Eigenverlag, gebunden, 104 Seiten, Preis: 15 Euro

 
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