Dem Wunsch der Kleinwenkheimer , endlich wieder Bauplätze im Ort auszuweisen, könnte jetzt Rechnung getragen werden. Weil sämtliche Grundstücke im Ort bebaut sind und aus einem geplanten Wohngebiet an anderer Stelle nichts wurde, hatte die Stadt Matthias Kirchner vom Planungsgebiet Bautechniks Kirchner (Oerlenbach) beauftragt, ein mögliches Baugebiet am nordöstlichen Ortsrand zu prüfen. Bei der jüngsten Stadtratssitzung stellte er das Ergebnis vor.
Danach ist das problemlos möglich, er zeigte auch gleich zwei mögliche Varianten auf, nach denen 13 beziehungsweise 14 Bauplätze entstehen könnten. Einstimmig beschloss der Stadtrat, den Flächennutzungsplan dementsprechend zu ändern und das Vorhaben weiterzuverfolgen. Es wird allerdings nur etwas daraus, wenn die Eigentümer der Flächen diese auch verkaufen.
Schon einmal ins Auge gefasst und wieder verworfen
Das jetzt bevorzugte Gebiet sei auch schon einmal ins Auge gefasst, damals aber verworfen worden, sagte Bürgermeister Michael Kastl . Ihm sei wichtig, ob ein Baugebiet an dieser Stelle Sinn macht.
Man sei heute in der Konzeptphase, er wolle vor allem baurechtliche Aspekte aufzeigen, sagte Planer Matthias Kirchner, der gleich einmal voranstellte, dass bei einer Umsetzung Ausgleichsflächen geschaffen werden müssen. Anhand eines Luftbildes verdeutliche Matthias Kirchner das Besondere an dem möglichen Baugebiet : „Es ist eine ideale Abrundung des Ortes“, sagte er und betonte, dass er das Wort „ideal“ nur äußerst selten benutze. In diesem Fall aber würde die Kirche durch das Baugebiet in die Mitte des Ortes gerückt.
Keine Probleme mit Bau- oder Bodendenkmälern
Und er hatte noch mehr gute Nachrichten mitgebracht: Das Baugebiet ließe sich problemlos an die Kreisstraße von Kleinwenkheim nach Maria Bildhausen anbinden. Probleme mit Bau- oder Bodendenkmälern gebe es nicht, auch Überschwemmungsgebiete werden nicht tangiert. „Die Fläche ist frei und unbelastet“, so Matthias Kirchner.
Abwasser und Regenwasser müssen in einem Trennsystem abgeleitet werden, wobei das Regenwasser in den Dippach fließen kann.
Den Bauwilligen freie Hand lassen
Anschließend stellte er zwei mögliche Varianten vor, das notwendige Regenrückhaltebecken liegt in beiden Fällen außerhalb des Wohngebietes. Den Bauwilligen sollte man relativ freie Hand lassen, damit nicht bei jedem Bauantrag Befreiungen vom Bebauungsplan ausgesprochen werden müssen. So sei es ja auch zuletzt in Reichenbach und Großwenkheim gehandhabt worden.
Bei der ersten Variante gibt es 14 Bauplätze mit einer Größe von 600 bis 800 Quadratmeter. „Das ist absolut bedarfsdeckend“, meinte der Planer. Das Areal wird über ein Zufahrt von der Kreisstraße und mehrere Stichstraßen erschlossen, zum Altbestand führt lediglich ein Fußweg. Weil ein Teil des Areals außerhalb des Ortsschildes liegen wird, müsste ein neun Meter breiter Korridor zur Straße bleiben, auf den ein Lärmschutzwall entstehen kann.
Mit neun Prozent Gefälle
Matthias Kirchner nannte auch einen Nachteil dieser Bebauung: Während das Areal von Norden nach Süden relativ ebenerdig ist, fällt es von Westen nach Osten mit neun Prozent Gefälle ab. Die zweite Variante sieht 13 Bauplätze mit Grundstücksgrößen zwischen 600 und 900 Quadratmeter vor.
„Wir sind im Zugzwang“, sagte Michael Kastl . „Wir müssen die Leitungen und die Gehsteige an der Kreisstraße planen.“ Denn der Landkreis Bad Kissingen will demnächst die Kreisstraße herrichten, wobei auch ein begleitender Radweg gebaut werden könnte. „Es wäre das Schlimmste, wenn die Kreisstraße nicht gemacht wird, weil die Stadt nicht so weit ist.“ Deshalb sei es eben jetzt so wichtig zu entscheiden, ob sich der Stadtrat dort ein Gebiet vorstellen kann.
Stadt will Grundstücke kaufen
„Was gehört der Stadt?“, wollte Britta Bildhauer über die Grundstücke wissen. „Am Ende idealerweise alles“, lautete die Antwort des Bürgermeisters. Denn die Stadt will die Grundstücke kaufen.
„Ich sehe die Vorlage mehr als eine Machbarkeitsstudie, die sehr in die Tiefe geht“, sagte Leo Pfennig zur vorgelegten Planung. Wenn es eine Erweiterung gebe, dann dort. Über die vorgestellten Varianten müsse man jetzt gar nicht diskutieren. Leo Pfennig richtete einen Appell an die Kleinwenkheimer , die Voraussetzungen für das Baugebiet zu schaffen, womit er die Bereitschaft meinte, die Grundstücke zu verkaufen. Dann würde es auch keine Probleme geben.
Lob vom Ortsreferenten
„Ich sehe es auch als Machbarkeitsstudie“, sagte Matthias Kirchner. „Genauso, wie wir es jetzt machen, ist es der richtige Weg“, sagte er. Und genauso müsste es eigentlich immer sein. Er finde den Entwurf gut, das Baugebiet passe ins Ortsbild, meinte Ortsreferent Oliver Jurk zur vorgestellten Planung.
Matthias Kirchner fügt noch an, dass auch Mehrfamilienhäuser oder Reihenhäuser möglich sind. „Das ist ganz wichtig, wir brauchen Wohnungen für die Arbeitnehmer“, sagte Michael Kastl dazu. 2. Bürgermeister Andreas Trägner dankte Matthias Kirchner. „Ich habe viele Planungen gesehen, die mich nicht so angesprochen haben.“ Der Stadtrat sollte das so zur Kenntnis nehmen. Das taten die Kommunalpolitiker schließlich auch einstimmig.
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