Die Mariengrotte an der Ransbachmühle, die zu Ehren der Muttergottes von Lourdes von Isidor, Fabian und Alfons Roth 1910 erbaut wurde, ist bis heute eine Anlaufstelle für Marienverehrer. Hier tragen sie ihre Bitten und Anliegen vor. 1914 wurde die Grotte aus Anlass der Primiz von Konrad, dem Sohn Isidors und späteren Pater Lucius eingeweiht. Anlass war die Priesterweihe am 5. Juli 1914 und seine Primiz in Weichtungen am 12. Juli 1914.
Die Ort außerhalb von Weichtungen wird im Volksmund manchmal auch nur "Grotte" genannt. Eine Infotafel informiert darüber, was es mit dieser auf sich hat. Lourdes ist ein berühmter Wallfahrtsort in den Pyrenäen. Dort gab es 1858 der Überlieferung nach für die 14 jährige Bernadette Soubirous eine Marienerscheinung . Eine Steinfigur der erwachsenen Bernadette ist auch in der Grotte von Weichtungen dargestellt.
Früher stand der Ransbachhof an selber Stelle
Unmittelbar an der Stelle stand früher der Ransbachhof. Er gehörte, wie die noch dort stehende und bewohnte Ransbachmühle, zum längst vergessenen Dorf "Ransbach". Nach Überlieferungen wurde dieses Dorf 1497 aus nicht bekannten Gründen zur Wüstung erklärt, was bedeutet, dass es verlassen wurde. 1515 standen dann nur noch der Hof und die Mühle.
Abgesehen davon, dass es eine Pater-Lucius-Straße in Weichtungen gibt, ist vielen Ortsbürgern nicht bekannt, welch berühmter Märtyrer aus ihren Reihen stammt. Rund 700 Männer und Frauen sind in das deutsche Martyrologium aufgenommen worden, dazu gehört der Weichtunger Pater Lucius Roth.
In seinem Sinne wäre sicherlich der Vorschlag, die Grotte in das Kirchenjahr zu integrieren.
Zahlreiche Pilger machen hier Halt
Der Vorschlag von Weichtungen aus eine Prozession zur nahe gelegenen Grotte mit anschließender Marienandacht zu unternehmen, wird von vielen unterstützt. Jedes Jahr am 15. August (Maria Himmelfahrt) veranstaltet die Pfarrei "St. Alfons Maßbach" normalerweise unter Beteiligung der gesamten Region eine Marienfeier an der Grotte. Wegen der Corona-Pandemie fand der Brauch heuer nicht statt. Auch die Wallfahrer von Nüdlingen nach Vierzehnheiligen und die Haßfurter Pilger zum Kreuzberg machen zu einer Gebetseinheit dort Halt.
Im Jahr 2001 wurde die Marienfigur im Auftrag vom Grundstücksbesitzer Reinhold Thomas restauriert. Er selbst kümmert sich um die Pflege der Anlage und brachte eine Überdachung an und pflanzte zwei neue Fichtenbäume. Zum verweilen laden sechs gestiftete Holzbänke ein.
Chronologie
Auf der Infotafel zu Pater Dr. theol. Lucius Roth, OSB ( Orden des heiligen Benedikt) ist folgender Lebenslauf nachzulesen: 1890 in Weichtungen geboren; 1914 Priesterweihe in Rom als Sekretär bei Nunutius Pacelli ( Papst Pius XII (1939-1958); 1924 Abtei Seoul, Korea, Kaplan in Pyouhtohpou, Pfarrer in Wonsan; 1930 Prior und Generalvikar in der Abtei Tokwon; 1949 Verhaftung; 1950 Märtyrer-Tod durch Erschießen im Gefängnis Pyonyang; 2007 Einleitung des Seligsprechungsprozesses am 10. Mai im südkoreanischen Waegwan