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LKR. BAD KISSINGEN
10 000 Tonnen Biomüll für die Vergärungsanlage
Kosten inbegriffen: Im Landkreis Bad Kissingen wird die Biotonne ohne Aufpreis mit der Restmülltonne angeboten.
Foto: Team Orange Würzburg | Kosten inbegriffen: Im Landkreis Bad Kissingen wird die Biotonne ohne Aufpreis mit der Restmülltonne angeboten.
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.01.2010 18:39 Uhr

(ikr) Am 2. Januar 2010 wurde die erste Fuhre Biomüll aus dem Kreis Bad Kissingen in die Vergärungsanlage Rothmühle des Kreises Schweinfurt gefahren. Rund 10 000 Tonnen pro Jahr werden künftig aus dem hiesigen Landkreis (mit Stadt Bad Kissingen) nach Schweinfurt transportiert. Schon Anfang 2009 hatten beide Gebietskörperschaften eine Zweckvereinbarung über acht Jahre geschlossen.

Die LKW mit den Containern rollen täglich von der Deponie Wirmsthal zur Anlage bei Geldersheim, nachdem der Müll an der Umladestation der Deponie fachgerecht in die Container umgeschichtet wurde. Auch die Transportleistungen für die organischen Abfälle waren für 2010 neu ausgeschrieben worden und sind jetzt in der Hand der Firma Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG (Hamburg/Bergrheinfeld).

Kapazität könnte knapp werden

Die Schweinfurter Biomüllvergärungsanlage gilt als einzigartig in Unterfranken, vor allem auch in Bezug auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Gebietskörperschaften. Neben dem Landkreis Bad Kissingen liefert offenbar noch bis Sommer 2010 auch der Landkreis Rhön-Grabfeld (2500 bis 2800 Tonnen) dort Biomüll an.

Die Anlage, in die natürlich auch Abfälle aus dem Kreis Schweinfurt (7000 Tonnen) kommen sollen, fasst aber insgesamt nur 17 000 Jahrestonnen. Die Kapazität könnte also knapp werden. Bislang gebe es keine Probleme, macht Thomas Fackelmann, zuständiger Sachgebietsleiter im Schweinfurter Landratsamt klar. Sollten sich Aufnahmeschwierigkeiten ankündigen, könne man einerseits den Vertrag mit Rhön-Grabfeld kündigen.

Im Winter werde jedoch weniger Biomüll erzeugt, die angegebenen Liefermengen würden also unterschritten, sagt Fackelmann. Andererseits gibt es laut Sachgebietsleiter noch die Alternative, dass der Landkreis Schweinfurt seine organischen Abfälle kurzfristig auf die Kompostieranlage bei Gerolzhofen bringt. „Das haben wir bislang jedoch noch nicht in Anspruch nehmen müssen.“

Inzwischen wird gemunkelt, es gebe noch weitere Interessenten, die organische Abfälle zur Vergärung nach Schweinfurt bringen wollen. „Ja, es gibt Gespräche mit mehreren Kommunen“, bestätigt Fackelmann. Allerdings befänden sich diese noch „in einem sehr frühen Stadium“. Es liegt nahe, dass sich vielleicht auch der benachbarte Landkreis Haßberge anschließen möchte. Auf bestimmte Interessenten wollte sich Fackelmann jedoch nicht festlegen lassen. „Wenn noch andere Kommunen dazu kämen, die sich langfristig festlegen, könnte man an eine Erweiterung der Anlage denken“, lässt der Sachgebietsleiter alles noch in der Schwebe.

In der Rothmühle werden aus organischem Abfall Strom und Wärme produziert. 2009 wurden 1,5 Millionen Kilowattstunden Wärme und 2,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, heißt es in der jüngsten Bilanz zur Vergärungsanlage.

Transportwege jetzt kürzer

Die Produktion von Energie aus Abfall sei für den Landkreis Bad Kissingen das „entscheidende Thema“ gewesen, sagt der im Kommunalunternehmen des Landkreises zuständige Abfallberater Andreas Sandwall. Freilich spiele aber auch eine Rolle, dass die Transportwege nach Schweinfurt kürzer sind als die nach Thüringen und Bamberg, wo der Landkreis bislang mit drei Kompostieranlagen unter Vertrag stand.

Die Biomüll-Entsorgung kostet den Landkreis jetzt jährlich rund 900 000 Euro, das ist laut Sandwall geringfügig weniger als im Vorjahr. „Für den Bürger ist es jedoch immer noch ein interessantes Modell“, sagt Sandwall, denn schließlich wird die braune Tonne im Landkreis ohne zusätzliches Entgelt zusammen mit der grauen Tonne angeboten.

 
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