Was gefällt ihnen in Waldbüttelbrunn und den Ortsteilen und was ist verbesserungsbedürftig? Dies wurden 503 junge Menschen im Alter zwischen 13 und 21 Jahren im Herbst gefragt. Christian Kippes, bis vor kurzem Geschäftsführer des Kreisjugendrings, hatte im Rahmen seines Masterstudiums in Zusammenarbeit mit der Gemeindejugendpflege diese Jugendumfrage – „You(th) rule(z)“ (Jugend entscheidet) – gestartet.
Die Auswertung zu dieser Umfrage wurde dem Gemeinderat nun vorgestellt. Christian Kippes brachte eine umfangreiche Präsentation mit, rund 700 Stunden hatte er für seine Studienarbeit benötigt. 154 Personen schickten den Fragebogen beantwortet zurück.
„Der Jugend in Waldbüttelbrunn geht es gut“, sagte Kippes einleitend. Nur 15 bis 25 Prozent gäben leichte Probleme in den Bereichen Familie, Schule, Liebe oder Geld an. Die Jugendlichen sind „eher zufrieden“ bis „sehr zufrieden“. Mehr als 58 Prozent der Befragten fühlen sich in der Gemeinde sehr wohl und blicken optimistisch in die Zukunft. Dabei wurde auch deutlich, junge Männer fühlen sich wohler als junge Frauen und jüngere Jugendliche mehr als ältere.
Die meisten fühlen sich zudem integriert, nur elf Prozent glauben, sie sind Außenseiter, so Kippes. Dreiviertel der Befragten gehören Vereinen an, die Hälfte davon ist dort auch ehrenamtlich tätig. Ein Großteil von ihnen verbringt auch seine Freizeit in der Gemeinde.
Mittelmäßig zufrieden sind die jungen Leute aber mit den Busverbindungen tagsüber und eher unzufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr ab 20 Uhr.
212 Vorschläge
Zu der Frage, was sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wünschen würden, kamen 212 Vorschläge. Unter anderem wurden mehr Treffpunkte, ein Schwimmbad, bessere Busverbindungen, mehr Einkaufsmöglichkeiten und vermehrte Aktionen für Jugendliche ab 15 Jahren genannt. Auch mehr Partys oder Veranstaltungen oder Ausgeh-Möglichkeiten standen auf der Wunschliste. Hier gaben 80 Prozent der Befragten an, dass diese in Waldbüttelbrunn zu wenig seien.
Die Gemeindejugendarbeit kennen Dreiviertel der jungen Leute und halten sie auch für sehr wichtig. Über die Angebote, beispielsweise das Ferienprogramm, sind die Hälfte gut informiert.
Am Wochenende hätten die Jugendlichen allerdings gerne eine Öffnung des Jugendzentrums (JUZ) von 19 bis 24 Uhr. Als weitere JUZ-Angebote schlagen sie Disco-Partys, ein Jugendcafé, Filmabende, Internetzugang oder Tagesausflüge vor. In Mädelhofen wünscht man sich auch einen Treffpunkt für ältere Jugendliche. Auch der Wunsch nach Selbstverwaltung wurde angesprochen.
Die Jugendlichen hätten zudem gerne öffentliche Räume zum Treffen außerhalb des Jugendzentrums. „Wenn die Gemeinde so etwas anbietet, sind wir auch in der Haftung“, gab Bürgermeister Alfred Endres hierzu zu bedenken. Es gelte, einen Spagat hinzukriegen, einerseits Freiräumen zu schaffen und andererseits Grenzen zu setzen.
Wird genug für die Jugendlichen in Waldbüttelbrunn getan?, so lautete eine weitere Frage. Hier antworteten je ein Drittel mit Ja, Nein und „Ich weiß nicht“.
Ein öffentliches Jugendforum mit Bürgermeister, Gemeindejugendpfleger, ProJugend- und Fraktions-Vertreter halten zwei Drittel in der Umfrage für wichtig. Diese Handlungsempfehlung gab Christian Kippes auch dem Gemeinderat am Ende seiner Ausführungen mit auf den Weg. Und dieser Vorschlag wird in Kürze auf Initiative der Gemeindejugendarbeit bereits umgesetzt.
Jugendbürgerversammlung
Am Freitag, 22. Juni, wird es nun in Waldbüttelbrunn um 19 Uhr im Vortragsraum die erste Jugendbürgerversammlung geben.
Eine Woche später, am Freitag, 29. Juni, findet diese dann für die Ortsteile wiederum um 19 Uhr, im Jugendzentrum Mädelhofen statt.
