Das Filmforum der vhs Schweinfurt zeigt internationale Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln und Filmklassiker. Im Winter-Semester beschäftigt sich eine thematische Reihe mit Zukunftsvisionen aus Vergangenheit und Gegenwart: zu sehen sind Science-Fiction-Filme von Fritz Lang, Godard, Fassbinder, Tarkowskij, Soderberg und anderen, darunter auch der Stummfilm-Klassiker „Metropolis“ in der neu restaurierten Langfassung. Nach vielen Jahren müssen zum neuen Programm die Eintrittspreise erhöht werden, auf 6 beziehungsweise ermäßigt 5 Euro. Teilnehmer der vhs-Sprachkurse zahlen unverändert 4 Euro. Wenn nicht anders angekündigt, beginnen die Filme um 19 Uhr im KuK, Kino und Kneipe.
Am 7. Oktober ist Le Hérisson (Die Eleganz der Madame Michel) von Mona Achache zu sehen (F/I 2009, 96 Min., frzOmU). Die hochintelligente elfjährige Paloma lebt mit ihrer Familie in einer großzügigen Wohnung mitten in Paris. Weil sie sich weder von den viel beschäftigten Eltern noch von ihrer Schwester verstanden fühlt, beschließt sie, sich an ihrem nächsten Geburtstag das Leben zu nehmen. Doch dann lernt sie die mürrische Concierge Madame Michel näher kennen und freundet sich mit ihr an.
Am 14. Oktober folgt Attenberg von Athina Rachel Tsangari (Griechenland 2010, 96 Min., griechOmU). Marina, 23, wächst bei ihrem Vater in einer griechischen Küstenstadt auf, die von der abweisenden Peripherie einer alten Industrieanlage geprägt wird. Sie ist menschenscheu, hört Songs über Selbstmorde und schaut Dokus über Primaten. Dem Leben und der Sexualität steht sie wissenschaftlich-nüchtern gegenüber, um praktische Erfahrungen zu sammeln, übt sie mit ihrer einzigen Freundin Bella fleißig Sexlektionen. Kultverdächtig-schräge griechische Komödie.
Am 21. Oktober wird Rainer Werner Fassbinders Science-fiction-Film Welt am Draht gezeigt (BRD 1973, 205 Min., FSK 16, mit Klaus Löwitsch und Günter Lamprecht). Im Institut für Kybernetik und Zukunftsforschung haben Wissenschaftler eine künstliche Welt erschaffen. Nach dem überraschenden Ableben des Institutsleiters scheint seinen Nachfolger Fred Stiller das gleiche Schicksal zu ereilen. Ist die Realität, in der er lebt, womöglich nur eine Simulation? Fassbinders geniale Zukunftsvision zeigt, lange vor „Matrix“, die Realität als Trugbild. Beginn trotz Überlänge um 19 Uhr.
Nächster Film der kleinen Fritz-Lang-Reihe ist am 28. Oktober Le mépris (Die Verachtung) von Jean-Luc Godard (F/I 1963, 99 Min., FSK 16, frzOmU). Die Ehe eines Drehbuchautors zerbricht während der Vorbereitung eines Filmes. Spannende psychologische Studie und faszinierende Reflexion über die Welt des Kinos, mit Brigitte Bardot, Michel Piccoli und Fritz Lang, der einen Regisseur spielt.