Um Nachwuchs braucht sich die Kräuter 11 keine Sorgen zu machen. Nicht nur im Gardetanz, auch in der Bütt überzeugten die jüngsten Narren. Je 21 Kinder tanzen in der Minigarde und bei den Bambinis. Während die Minis Sommer und Sonne auf die Bühne zauberten, begeisterten die Jüngsten als bunte Gummibärchen ihr Publikum.
Lucas Weidinger, in der Bütt kein Neuling, hatte diesmal seinen kleinen Bruder Laurin in die Tonne gesteckt und mitgebracht. Bierernst trug der seinen Kaiser-Wilhelm-Helm und gab witzig-trockene Kommentare ab. Das Duo hat Zukunft. Auch Patrick Streng, Franziska Schneider und Felix Eckert überzeugten mit Witz das Publikum.
Die Kräuter 11 bot eine wohldurchdachte Mischung aus Rede und Tanz; waren die Sunshine-Girls schwung- und temperamentvoll über die Bühne gewirbelt, erklärte Volker Gsell die Arbeit eines Tanzmariechens und Thomas Urlaub persiflierte dessen Auftritt als gewichtige Pippi Langstrumpf. Einen der Höhepunkte setzte die Bühnen-Crew. Die, die sonst nur im Hintergrund arbeiten, präsentierten sich in ganz neuem Licht. Der Saal tobte.
Viel Situationskomik gab es beim Auftritt des Schwamer Krack, alias Thomas Klein. Dessen Blätter mit hochpolitischen Einsichten mutierten zu Flug-Blättern. Perfekt unterstützt wurde er bei seinen Flugblätteraktionen vom spontanen Eingreifen der Musiker Rainer Streng und Heiko Gschwindner.
Professionell präsentierten sich wieder die Stammgarde und die Kräuterhexen. Auch die beiden Gastgesellschaften, die SchoKaGe und der NCC Nüdlingen, erreichten mit ihren Gesang- und Tanznummern die Herzen der Besucher. Volker Gsell und Uli Steffen sprachen so manchem aus der Seele in ihren Familienszenen. Gewohnt einfallsreich präsentierte sich der Damenelferrat, diesmal als Luftpumpenorchester.
Sitzungspräsident Wolfgang Bleicher griff in der Bütt wieder zur aktuellen Ausgabe des Schweinfurter Tagblatts. „Der größte Blödsinn ist nicht für die Katz, im Internet hat alles sein‘ Platz“, kommentierte er die Sonderseite über Gangnam Style. In Bezug auf den Berliner Flughafen wartet er auf das Bekenntnis: „Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu bauen.“
Unverzichtbarer Bestandteil der Kräuter 11 ist die „Gemeeschwester Babette“ alias Barbara Bayer, die die Finger in die Wunden des Ortsgeschehens legte. Ob denn der evangelische Kirchenvorstand „zu viel nein Messwein geguckt“ hat, fragte sie sich, weil der die Erweiterung des seines eigenen Kindergartens blockiert. Oder warum der „neue Highway“ rund um den Kirchplatz keine Abzweigung zu Kirche und Rathaus hat. Das Männerballett, diesmal als bayerische Tanzpärchen, setzte den Schlusspunkt einer abwechslungsreichen und fast durchweg sehenswerten Sitzung.