Das Magazin „Cicero“ zählt die Bamberger Symphoniker zu den „Aufsteigern des Jahres 2013“. In der Januar-Ausgabe ist zu lesen: „Unter ihrem englischen Chefdirigenten Jonathan Nott haben sich die Bamberger Symphoniker zu einem deutschen Spitzenorchester entwickelt. Mit ihrer nun abgeschlossenen Neueinspielung aller Symphonien Gustav Mahlers gelang ihnen ein bahnbrechend neues, völlig entromantisiertes Porträt des österreichischen Komponisten. Auf also in die fränkische Provinz!“
Am Freitag, 7. März, um 19.30 Uhr (Konzertmiete I und freier Verkauf) sind die Bamberger Symphoniker mit zwei Musikerpersönlichkeiten wieder einmal in Schweinfurt zu erleben. Am Pult steht Karl-Heinz Steffens. 2008 dirigierte der frühere Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker und des Symphonieorchesters des BR auf Einladung Daniel Barenboims erstmals an der Berliner Lindenoper – schon zuvor hatte Karl-Heinz Steffens das Amt des GMD in Halle übernommen, im Jahr darauf trat er zusätzlich auch die Leitung der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz an.
Am Flügel sitzt Bernd Glemser, der 1989 zum damals jüngsten Klavierprofessor Deutschlands berufen wurde. Glemser musste daher sein Studium an der Musikhochschule in Freiburg vorzeitig beenden. Glemser, der als Junge von der Schwäbischen Alb zur Winterzeit oft mit den Skiern zum Klavierüben fuhr, hat seither zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen. Zum 100. Geburtstag von Sergej Rachmaninoff spielte er dessen drittes Klavierkonzert mit dem Philadelphia Orchestra, das schon dem Komponisten selbst bei dessen Schallplattenaufnahmen zur Seite stand.
Das Programm eröffnet Paul Dukas' „Der Zauberlehrling“ nach der Ballade von Goethe. Kein Komponist war je so rigoros wie der Franzose Paul Dukas. Nur ein gutes Dutzend eigener Werke hielt seiner strengen Prüfung stand, darunter eines, das zum Inbegriff Symphonischer Dichtung wurde: der Zauberlehrling von 1897. Plastisch-fantasievoll erzählt die Musik die Handlung nach, da hört man die Schläge gegen den wild gewordenen Besen ebenso wie das Anschwellen des Wassers. Dann Rachmaninoffs Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester op. 43: Paganinis Caprice a-Moll für Violine solo reizte so unterschiedliche Komponisten wie Brahms, Liszt oder Lutoslawski zur Auseinandersetzung. 1934 fügte Rachmaninoff einen eigenen Variationenzyklus hinzu, dessen Uraufführung er selbst übernahm. Das kurze Thema erfährt nicht nur erhebliche Veränderungen, sondern ihm erwächst in der traditionellen Dies-irae-Sequenz aus der Totenmesse ein Gegenthema. Eine Anspielung auf die alte Legende, Paganini habe seine Seele dem Teufel verkauft, um zum größten Virtuosen seiner Zeit zu werden.
Zum Abschluss die Sinfonie in d-Moll von César Franck: Als Franzose im 19. Jahrhundert eine Symphonie zu schreiben, kam einem Affront gleich, galt die Gattung doch als dezidiert deutsch. Franck war zwar Belgier, hatte aber fast sein ganzes Leben in Frankreich verbracht und die Musikszene entscheidend geprägt. Die d-Moll-Sinfonie des 65-Jährigen rief denn auch prompt die alten Ressentiments auf den Plan. Beim Publikum dagegen kam und kommt das dreisätzige Stück, das mit einem zyklischen Thema arbeitet und auf eine große Apotheose hinsteuert, bestens an.
Vorverkauf ab 1. Februar. Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de