Armindo Goes Melo ist offizieller Vertreter seines Volkes im Norden Brasiliens, gilt dort als möglicher künftiger Häuptling. Er hat schon hunderte Stämme besucht, Stämme, die so abgelegen liegen, dass man sich fragt, wie man sie überhaupt finden kann. Gemeinsam mit dem Erzbischof von Porto Vhelo, Dom Roque Paloschi, ist er nun unterwegs auf dieser Reise durch die andere, die zivilisierte und hochtechnische Welt, um für Verständnis zu werben.
„Und um zu danken für die jahrelange Unterstützung im Kampf gegen Entscheidungen der brasilianischen Regierung, die mit lukrativen Bauprojekten den Einwohnern große Angst machen.“ Möglich gemacht hat diese Reise das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, deren Weihnachtsaktion diesmal unter dem Motto „Bedrohte Schöpfung – bedrohte Völker“ steht.
„Die Yanomami sind eines von vielen Urvölkern am Amazonas, die seit Jahrzehnten bedroht sind. Deren Lebensraum vor allem in den 1970er und 80er Jahren nachhaltig von Goldsuchern und vom Erzabbau zerstört wurde“, erzählt Bischof Paloschi. Zwar bekamen sie 1992 ein Gebiet zugesprochen, doch das ändert bis heute nichts daran, dass große Bauvorhaben wie Fernstraßen und Staudämme das ursprüngliche Leben fast unmöglich machen. „Krankheiten werden übertragen, gegen die unsere Medizinmänner nichts machen können“, sagt Armindo nun beim Pressegespräch im Würzburger Bischofshaus. Und wenn die Natur und die Pflanzen zerstört seien, dann könne man auch keine Medizin mehr herstellen. „Wir sind Teil dieser Erde. Und wenn die Erde leidet, leiden auch wir. Wenn die Erde stirbt, sterben auch wir.“ Es ist bei diesem Gespräch schnell klar, dass es hier um mehr geht als die Probleme einzelner Stämme. Die Verschmutzung der Umwelt ist ein globales Problem. Die Angst davor menschlich und von Urinstinkten geleitet. „Genau das verbindet uns. Auch wenn wir eine ganz andere Vorstellung von unseren Lebensräumen und unserem Leben haben.