Olaf Mauer und Marco Bonfig blocken sofort ab. Blutige Schädel nach einem Schlag mit dem Maßkrug, das ist nicht der Alltag der Rettungssanitäter auf dem Schweinfurter Volksfest.
Auf der Tagesordnung steht die vergessene Babyflasche. Eine Lösung wird sofort gefunden – die Erfahrung macht's. Kreislaufprobleme und wunde Füße in zu engen Schuhen führen neben der vergessenen Nuckelflasche die Liste der häufigen Hilfeleistungen an. Und auch die Suche nach Kindern, oder nach deren Eltern, beschäftigt die Rettungssanitäter immer wieder.
Heuer teilen sich die Johanniter und die Malteser den Rettungsdienst auf dem Volksfest, bei dem im kommenden Jahre wieder das Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariter Bund an der Reihe sind. „Die Stadt beteiligt jeden und bevorzugt keinen“, sagt Marco Bonfig, stellvertretender Rettungsdienstleiter der Malteser, die heuer in der zweiten Hälfte des Festes aktiv sein werden und dann die Johanniter abgelöst haben werden.
Schlägereien und Alkoholleichen „sind auf dem friedvollen Volksfest kein Thema“, so Bonfig und Olaf Mauer, Dienststellenleiter der Johanniter. Die Helfer sind in dem Klinkerbau am Haupteingang untergebracht, wo auch die Polizei, die Festleitung, das Trafohäschen und die Toilettenanlage zu finden ist. Dort gibt es Ruhemöglichkeiten für jene, die die zehnte Fahrt auf der Achterbahn besser ausgelassen hätten.
Zwischen vier und zwölf ehrenamtliche Rettungssanitäter sind während der Öffnungszeiten gleichzeitig im Einsatz. Über die Tage verteilt braucht jede Organisation um die 35 Helfer, besonders in den Abendstunden. Dann sind auch mehrere Streifen unterwegs, damit im Falle eines Falles jedes Eck schnell zu erreichen ist. Die Verbindung zur Wache wird per Funk gehalten. Dort steht auch der Rettungswagen, der Verletzte in ein Krankenhaus bringt.