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Würzburger Woche: Würzburgs next Top-Model

Von Herbert Kriener

herbert.kriener@mainpost.de

 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:52 Uhr

Nein, auch wenn man es noch so versuchen wollte, an diesen Oberbürgermeister ist einfach kein Vorbeikommen. Er ist einfach ein Tausendsassa, der auf allen Bühnen der Welt zuhause ist, wie er jetzt mit seinem Gala-Auftritt in Frankfurt wieder unter Beweis gestellt hat. Letzte Woche noch hatten wir hier die Befürchtung äußern müssen, dass nach seinem Schlamassel am Sumpfler die politischen Laufbahn des King George ein jähes Ende nehmen könnte, doch zu unser aller Erleichterung erfahren wir nun, dass King George weder Abgeordneter noch Finanzminister werden müsste, um weiter die Schlagzeilen zu füllen, denn er könne wohl problemlos auch Germanys next Top-Model werden, eine Heidi Klum der Männermode, sozusagen.

Wie berichtet, hätten die dramatischen Ereignisse am Sumpfler in Waldbüttelbrunnen, genauer in der Turnhalle daneben, zu noch dramatischen Begebenheiten führen können, denn dort war King George von seinen Genossen überraschend nur auf Listenplatz 7 für die Landtagswahl im Herbst gewählt worden. Ein Einzug ins Maximilianeum ist damit alles andere als sicher – mit weitreichenden Konsequenzen. Denn würde er München erobern, müsste er seine Würzburger Krone seinem Stellvertreter Bürgermeister Bauer (der Kürze wg. BümBa) zumindest für ein Vierteljahr überlassen müssen mit der Konsequenz, dass dieser und nicht King George im mittelalterlichen Wams und Schlapphut den Weihnachtsmarkt mit der Lichtermaid eröffnen würde.

Viel schwerer wöge noch, dass bei einem Scheitern von King George in München der Herr BümBa völlig umsonst seine krachlederne Lederhose bereitgelegt hätte, für die manch stolzer Hirsch seine Haut zu Markte getragen hat, denn es ist ja schwer vorstellbar, dass King Georg ihm freiwillig und ohne Not die nächsten Bieranstiche auf Würzburger Volksfesten überlassen würde. Vor allem und nicht zuletzt hieße ein Scheitern bei der Wahl aber, dass es wieder ernst werden könnte bei „Würzburg macht Spaß“, indem King George seinen Kleinkrieg mit dem Stadtmarketing um den Ausbau der Kaiserstraße und das Quartiermanagement fortsetzen könnte, um sich sodann erneut eine Schlappe im Stadtrat einzufangen.

Doch nun tun sich glücklicherweise völlig neue Dimensionen für King George auf, und zwar in der glitzernden Show- und Modewelt. In dieser Woche nämlich hat man den Würzburger Genossen in der Zeitung gesehen an der Seite von Thomas Gottschalk, dem Gummibärchen der Nation. Anlass war die „Real-Stars-Gala“ des Rottendorfer Mode-Imperiums s.Oliver, und weil es sich dabei um „echte Stars“ handelte, stand natürlich unser Oberbürgermeister in Griffweite zum Top-Models Sara Nuru und zu Thomas Gottschalk. Wow!

In einem kleinen Interview beliebt King George sich zu Wäsche-Fragen zu äußern, und zwar dergestalt, dass er sich schon für Mode interessiere, um sodann wissen zu lassen, dass er das renommierte italienische Couture-Haus Etro „mögen“ würde, vor allem deren Drucke und Muster auf den Krawatten. Während er dies vortrug, trug eine Krawatte, die rötlich-silbern im Scheinwerferlicht schimmerte, als habe man dafür just eine Lachsforelle entkleidet. Bei einem dergleichen glänzenden Auftritt dürfen wir sicher sein, dass wir von Würzburgs next Top-Model noch einiges sehen werden.

 
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