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Boxen
Würzburger Duftnoten im Boxring
Von unserem Mitarbeiter Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 16.12.2020 09:01 Uhr

Einige Duftnoten setzten Würzburger Boxer bei der Frankenmeisterschaft in der Kitzinger Florian-Geyer-Halle. Mehrmals in den Mittelpunkt des Interesses rückten sich Boxer von Tommys Boxteam, das mit Jeremy Bursalioglu und Marco Hartbauer zwei Frankenmeister feiern durfte.

Jeremy Bursalioglu ist der Sohn des Teamchefs Tommy Schult und bezwang im Finale des Männer-Halbweltergewicht den Bad Windsheimer Vladimir Geier nach Punkten. Erst hernach ließ er sich die Schmerzen anmerken, die er ab der zweiten Runde verdrängt hatte. „Es war ein glatter Handbruch“, berichtete Tommy Schult später. Er hofft, dass Bursalioglu nicht zu lange ausfällt und bei den süddeutschen Meisterschaften im März in Würzburg wieder mitmischen kann. Marco Hartbauer landete einen nie gefährdeten Erfolg im Schwergewichts-Finale gegen Marc von Ochsenstein (Bayern Hof).

Eine weit schwerere Aufgabe wartete auf seinen jungen Teamkollegen Maximilian Schäfer, der im Finale gegen Chamil Karimov vom BC Eichstätt um den nordbayerischen Jugendtitel boxte. Schäfer absolvierte seit seiner Wettkampfpremiere vor einem Jahr schon elf Kämpfe und musste in Kitzingen seine fünfte Niederlage einstecken. „Mein Gegner hatte klare Reichweiten-Vorteile“, nannte Schäfer einen wichtigen Trumpf des Eichstätters. „Wenn du einstecken musst, dann musst du trotzdem immer hart bleiben im Kopf“, meinte Schäfer hinterher und wischte sich über seine blutige Nase. Ebenfalls nur zweiter Sieger blieb Nico Mangiagli im Junior-Federgewicht gegen den Amberger Alexander Semenov.

Tommy Schult und sein Trainerkollege Maurizio Orofino waren zufrieden mit dem Abschneiden des Teams in Kitzingen, auch wenn Samil Dadaev im Halbweltergwicht der Jugend am Eichstätter Philipp Bitzenbauer scheiterte. Dabei kam es zu einem Patzer. Die zweite Runde dauerte lediglich zwei statt drei Minuten. „Eine längere Kampfzeit hätte Samil geholfen“, betonte Tommy Schult, verzichtete sportlich fair dennoch auf einen Protest.

Das passt zu Schults Naturell, denn dem 46-Jährigen geht es nicht nur um Siege im Ring, sondern auch um die soziale Unterstützung seiner Jungs. Der Bezirkssportwart der unterfränkischen Boxer sorgt auch für schulische Unterstützung der Athleten und setzt sich auch dafür ein, seinen Schützlingen Lehrstellen zu vermitteln. Deshalb gewann Tommys Boxteam bereits im Jahr 2009 den zweiten Platz beim Programm „Integration durch Sport“ des Bayerischen Landessportverbandes. Schult boxte einst beim BC Zellerau und gründete 2008 sein eigenes Boxteam, „denn so kann ich meine Vorstellungen viel besser umsetzen“, sagt er.

Kujak siegt im Schwergewicht

Mit Tobias Grünewald stellten die Sportfreunde WVV Würzburg in Kitzingen einen Titelträger. Er landete im Finale einen klaren Punktsieg über Maximilian Mergenthaler vom TSV Stein. Für die Würzburger Kickers war Romano Kujak erfolgreich, der den Wettkampf im Superschwergewicht gewann. „Romano war heute richtig gut“, urteilte sein Trainer Tahirai Ramusch. Die Mannen vom Dallenberg freuten sich auch mit Zelimhan Dadaev, der sich im Jugend-Mittelgewicht durch einen Punktsieg gegen den Chamer Flamur Mehmeti den nordbayerischen Titel sicherte. Dabei hatte er in früheren Kämpfen bereits zweimal gegen den gleichen Gegner verloren.

Zur Eröffnung der Frankenmeisterschaft mit knapp 70 Kämpfern war die Zuschauertribüne mit rund 100 Besuchern gut gefüllt. Unter der Regie vom Karl-Heinz Pauckner, Landessportwart im Bayerischen Amateurboxverband, lieferten sich die Faustkämpfer beherzte Duelle. Wirkliche Knockouts blieben aus, meist beendeten die Kampfrichter wie der Würzburger Karl-Heinz Wolfstädter die Duelle mit RSC-Abbrüchen oder es kam zu Punktsiegen. Einige Titel gingen nach Würzburg. die beste Bilanz schafften die Boxer des 1. FC Nürnberg.

Boxmeisterschaften in Kitzingen

Frankenmeisterschaft, Männer

Leichtgewicht A: Jeremy Bursalioglu (Tommy-Boxteam Würzburg). Leichtgewicht B: Savas Cevik (Aschaffenburg). Halbweltergewicht: Mike Jahr (BC Weiden). Mittelgewicht: Sewa Naftolin (BC Eichstätt). Leichtschwergewicht: Waldemar Karp (Marktredwitz). Schwergewicht A: Mike Lehnis (BC Weiden). Schwergewicht B: Marco Hartbauer (Tommys Boxteam Würzburg). Superschwergewicht: Romano Kujak (Kickers Würzburg);

Junioren

Bantamgewicht: Emre Balkan (1. FC Nürnberg). Halbweltergewicht: Tobias Grünewald (WVV Würzburg). Halbschwergewicht: Jörg Angles (ATSV Kulmbach).

Jugend

Halbweltergewicht: Jan Haase (Marktredwitz). Superschwergewicht A: Sven Angles (ATSV Kulmbach). Superschwergewicht B: Mathias Büchner (Bad Windsheim);

Nordbayerische Meisterschaften, Kadetten

Papiergewicht: Darko Simitran (1. FC Nürnberg).

Junioren

Mittelgewicht: Zelimhan Dadaev (Würzburger Kickers). Bantamgewicht: Emre Balkan (1. FC Nürnberg). Federgewicht: Alexander Semenov (BC Amberg). Halbweltergewicht: Dennis Scherrer (Burglengenfeld). Halbschwergewicht: Jörg Angles (ATSV Kulmbach).

Weibliche Jugend

Leichtgewicht: Njoma Ademi (BC Schweinfurt).

 
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