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RIMPAR
Wölfe auf der Motorhaube
Höhepunkt der Show: Beim Young- und Oldtimertreffen in Rimpar wurde eine „Autogrammkarte“ der Rimparer Wölfe – Unterschriften auf der Motorhaube eines VW Käfer 1300 – versteigert. Im Bild: (von links) Roland Sauer (Geschäftsführer Rimparer Wölfe), Otto Schnupp und Gewinnerin Gabriele Felger, Michael Heid (Besitzer von quattro michel), Gerd Nöth (Akutionator) und Bürgermeister Burkard Losert.
Foto: Guido Chuleck | Höhepunkt der Show: Beim Young- und Oldtimertreffen in Rimpar wurde eine „Autogrammkarte“ der Rimparer Wölfe – Unterschriften auf der Motorhaube eines VW Käfer 1300 – versteigert.
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:03 Uhr

Mit leicht verklärtem Blick schaut der Senior das Auto an. „Mit diesem Auto“, sagt er, „sind wir nach dem Krieg zu viert nach Italien in den Urlaub gefahren.“ Ungläubiges Staunen macht sich unter den Umherstehenden breit, „zu viert, da drin? Wie soll das gehen?“

Es ging, so die Antwort, vorn der Vater und hinten die Mutter mit den beiden Kindern und dem Gepäck. Tatsächlich scheint es auf den ersten Blick unmöglich, in einem Messerschmitt Kabinenroller, von denen ein Exemplar bei der 5. Old- und Youngtimershow bei „quattro michel“ in Rimpar ausgestellt war, vier Personen plus Urlaubsgepäck unterbringen zu können.

Das Auto ist ein Zweisitzer, die Insassen sitzen hintereinander, und anstelle von Türen besitzt das Auto eine zur Seite schwenkbare Plexiglashaube, wie bei einem Flugzeug. Das Lenkrad ist ersetzt durch eine Art Motorradlenker mit Drehgasgriff, und der Einzylinder-Zweitaktmotor leistete bei knapp 200 Kubikzentimetern Hubraum zehn PS. „Aber es hat geklappt, wir sind damit tatsächlich bis Italien und wieder zurück gefahren“, sagt der Senior.

Nun war jener Kabinenroller nicht der einzige Hingucker bei der Ausstellung. Eine ganze Gruppe von Trabbis (Trabant) war zu sehen, ebenso wie der gute alte Opel Manta, ein Golf GTI, einige amerikanische Fahrzeuge und, das älteste Fahrzeug der Ausstellung, ein Ford T (Tin Lizzy), Baujahr 1915.

Mehrere hundert Schaulustige drängten sich durch die Reihen der Fahrzeuge, und immer wieder waren Hinweise zu sehen, nur zu schauen und nichts anzufassen – ein Sticker lautete: „Das Bundesgesundheitsministerium warnt: Das Berühren dieses Fahrzeugs kann schlagartig Zahnausfall verursachen“).

Passend zu den Old- und auch Youngtimern spielte die Band „Top Oldies“ die dazugehörige Musik der 60-er und 70-er Jahre, und kulinarisch musste auch keiner der Besucher hungern und dursten. Für Kinder war eine Hüpfburg aufgebaut, und ein Schminkstand verwandelte so manches Kindergesicht in einen bunten Farbreigen.

Höhepunkt war die Versteigerung einer speziellen Autogrammkarte. Die Rimparer Wölfe (Handball) haben auf einer Motorhaube eines VW Käfer 1300 ihre Unterschriften hinterlassen, und die sollte für einen guten Zweck versteigert werden. Die Hälfte des Erlöses sollte dem Verein Kampf gegen Krebs zukommen, für den sich die Wölfe engagieren, die andere Hälfte wird als Spende an soziale Einrichtungen in Rimpar gegeben.

Als Auktionator einer amerikanischen Versteigerung trat Gerd Nöth von den Wölfen an, ihm zur Seite standen Bürgermeister Burkard Losert und Roland Sauer, Geschäftsführer der Wölfe. Beide spendeten im Laufe der Versteigerung mehrmals einiges von ihrem Taschengeld, am Ende kamen 525 Euro zusammen. Mit der Autogrammkarte allerdings konnte die Gewinnerin, Gabriele Fleger aus Niklashausen (Taubertal) nicht viel anfangen, deshalb schenkte sie die Motorhaube den Wölfen wieder, und Sauer versprach, sie bei anderer Gelegenheit erneut versteigern zu wollen.

Als kleines Dankeschön schenkte er der Gewinnerin und ihrem Lebenspartner Otto Schnupp zwei Eintrittskarten für ein Spiel der Wölfe. Und der Bürgermeister verzichtete zugunsten des Vereins auf den Anteil für die Gemeinde. Stattdessen wird er das Geld aus einem speziellen Verfügungsfond zahlen.

Hingucker: Beim 5. Young- und Oldtimertreffen beim Autohaus „quattro michel“ blitzte und blinkte es, soweit das Auge reichte. Zum Staunen brachte die Schaulustigen unter anderem dieser Ford Thunderbird.
Foto: Guido Chuleck | Hingucker: Beim 5. Young- und Oldtimertreffen beim Autohaus „quattro michel“ blitzte und blinkte es, soweit das Auge reichte. Zum Staunen brachte die Schaulustigen unter anderem dieser Ford Thunderbird.
 
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