Nur ein männlicher Teilnehmer war beim Lesewettbewerb unter den 16 Kandidaten anzutreffen. So erklangen hauptsächlich weibliche Stimmen für den Französisch-Lesewettbewerb „Champion de la Lecture“ in der Bad Brückenauer Realschule.
„Für meine Schüler ist Französisch ein wichtiges Abschluss-Prüfungsfach“, betont Französischlehrerin Nicole Wirth. Die Teilnehmer aus den Schulen hätten eine gehörige Portion Mut aufgebracht, sich diesem Wettbewerb zu stellen. Die Idee dazu sei unter ihren Lehrerkollegen „zwischen Tür und Angel“ vor einem Jahr entstanden. „Nächstes Jahr geht es weiter in der Realschule Hammelburg“, kündigte Wirth an. Nein, eine Premiere war es nicht. Gab es doch schon im vergangenen Jahr ein solches Ereignis in Bad Neustadt. Dennoch gab es eine feierliche Eröffnung mit Musik durch das Schulorchester aus der 6. Klasse. „Mein Herz hängt an dieser Veranstaltung“, verriet auch der Ministerial-Beauftragte, Leitender Realschuldirektor Horst Karch, sein großes Interesse. „Dieser Wettbewerb ist beispielgebend für ganz Bayern“, so Karch. Auch Schulleiter Torsten Stein war davon begeistert. Und die Schülerinnen?
Mit Katharina Heinz, Yanine Fläschner und Isabelle Knüttel gingen auch drei Brückenauer Schülerinnen aus der Französisch-Klasse 9c an den Start. Der Rest der engagierten Lesewunder-Wettbewerbskandidaten war aus Hammelburg, Bad Kissingen, Bad Neustadt und Arnstein angereist. Yanine blieb cool: „Ich bin nicht besonders nervös. Meinen Text habe ich zuvor zwei Mal mit meinen Eltern einstudiert, dann saß er.“ Auch Katharina hat sich gut vorbereitet: „Ich bin den Text noch am Vortag mit meiner Lehrerin durchgegangen.“ „Französisch wird auch in Übersee gesprochen“, hält Isabelle diese Fremdsprache für wichtig. „Und im Frankreichurlaub versteht man die Leute dort“, ist Yanine begeistert. Unter den gestrengen Ohren einer siebenköpfigen Jury galt es, sein Können in der französischen Sprache sowohl mit einem bekannten als auch mit einem unbekannten Text unter Beweis zu stellen.
Die Reihenfolge des Vorlesens wurde per Los bestimmt. „Ihr alle seid jetzt schon die Sieger mit eurer Teilnahme“, machte die Französischlehrerin Mut. Es ging nicht um die Schnelligkeit, sondern um das Sprachgefühl und die persönliche Ausstrahlung. Hingen manche Kandidaten mit ihren Nasen doch sehr am Vorlagenblatt, so brillierten andere mit textbegleitender Gestik und guten Sinnpausen. Manchmal hörte man es wie einen Stein plumpsen, wenn der Vorlesestress vorbei war. Am Ende gewann Darja Huggins von der Jakob-Kaiser-Realschule Hammelburg.
„Dieser Wettbewerb ist sehr gut“, meint die stellvertretende Elternbeirats-Vorsitzende Silke Schneider. Die Kinder sollten im europäischen Zeitalter motiviert werden, die französische Sprache zu erlernen und zu sprechen.