Noch vor fünf Jahren wurden Navigationssysteme millionenfach verkauft. Dann begann der Siegeszug der Smartphones, die sich auch für die mobile Navigation einsetzen lassen. Doch kleine Displays sowie der hohe Strombedarf während der Navigation lassen viele Anwender umdenken – und wieder zu einem „richtigen“ Navi greifen. Das ist inzwischen preiswerter geworden und hat umfangreiches Kartenmaterial zu bieten. Ein Blick auf die aktuellen Modelle zeigt, dass TomTom, Garmin und Co. bewusst Geräte anbieten, die mehr bieten, als dies bei Smartphone-Apps der Fall ist. Dazu gehören auch Navis für den Outdoor-Einsatz.
Einen neuen Weg ist Becker mit dem „revo“ gegangen: Hier sind Recheneinheit und Bildschirm getrennt. An der Windschutzscheibe landet somit nur ein sieben Millimeter dünnes 5-Zoll-Display. Das GPS-Empfangssystem samt Prozessor und Anschlüssen dient als Halterung und verbleibt im Fahrzeug. Eine integrierte Automatik bestimmt schon vor dem Einsteigen die aktuelle Position. Somit kann die Routenberechnung direkt starten. Dabei berücksichtigt das „revo“ auch die aktuelle Verkehrssituation. Das abnehmbare Display lässt sich auch mit einer Rückfahrkamera verbinden und zum Schutz vor Diebstahl leicht aus der Halterung entnehmen. Becker bietet das Gerät in zwei Varianten an: Für 349 Euro mit dem Karten-Material von 45 europäischen Ländern für Pkw sowie für 399 Euro mit zusätzlichen Karten für 29 Länder in Europa mit Lkw- und Camper-spezifischen Straßeninformationen.
Mit dem „MotoPilot“ bietet Blaupunkt seit kurzem ein für Motorradfahrer optimiertes Navigationsgerät an. Das bedeutet zunächst: Das Gehäuse ist gegen Erschütterungen und Wasser geschützt. Zudem ist ein Bluetooth-Chip integriert: Er überträgt auf Wunsch Fahrhinweise per Funk an einen entsprechend ausgestatteten Helm. Das Gerät arbeitet mit einem schnellen Doppelkern-Prozessor, verfügt über Kartenmaterial von TomTom für ganz Europa und ist mit einem 3,5-Zoll-Display ausgestattet. Auf Wunsch speichert die Software die gefahrene Route. Dabei kommt das weit verbreitete GPX-Format zum Einsatz. Somit ist ein Austausch über die gängigen Portale im Internet möglich. Die Routen anderer Motorradfahrer lassen sich auf diese Weise einlesen und nachfahren. Der Preis: 299 Euro.
Mit einem besonders großen Display will Garmin das neue „nüvi 2797 LMT“ deutlich von Smartphones mit Navigations-App abgrenzen. Es misst sieben Zoll, also 17,8 Zentimeter in der Diagonalen, und zeigt 800 mal 480 Bildpunkte. Mit zum Lieferumfang gehören elektronische Karten für ganz Europa, die sich dauerhaft kostenlos aktualisieren lassen. Verkehrsinformationen empfängt das Gerät mittels TMC-Technik. Das Navi bringt stolze 352 Gramm auf die Waage. Wer angesichts dessen der mitgelieferten Saugnapf-Halterung nicht traut, kann optional eine spezielle Befestigung für den Mittelkonsolen-Bereich erwerben. Dafür liegt ein 49-Euro-Gutschein bei. Das Navi selbst kostet 319 Euro.
Radfahrer als Zielgruppe hat sich Mio mit dem „Cyclo 305“ ausgesucht. Das Gerät verfügt über spezielles Kartenmaterial für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Es ist stoß- und wasserfest und erfüllt dabei den IPX7-Standard. Das drei Zoll große Display ist besonders leuchtstark und damit auch bei Sonnenlicht gut ablesbar. Eine Besonderheit ist der sogenannte „Suprise Me“-Modus. Dabei gibt der Radfahrer die zur Verfügung stehende Zeit und die maximale Entfernung ein – und das Gerät schlägt drei Strecken in der Umgebung vor. Gefahrene Routen lassen sich mit anderen Radlern teilen. Mit eingebaut ist ein ANT+-Sensor. Er ist kompatibel mit handelsüblichen Puls-, Raddrehzahl- und Trittfrequenzmessern. So wird das Cyclo 305 unter anderem auch zum Pulsmesser und Tacho. Der Preis: 199 Euro.
Auf die Kombination aus großem Display und kleinem Preis setzt der Direktversender Pearl: Das „VX-50 easy“ ist für gerade einmal knapp 70 Euro zu haben und verfügt dennoch über ein 5-Zoll-Display. Das ist zudem entspiegelt und damit auch bei seitlicher Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Das 13 Millimeter dünne Gehäuse lässt sich leicht mitnehmen und für die Fußgänger-Navigation nutzen. Verkehrsinformationen empfängt das Gerät mit einem TMC-Modul. Das gibt's allerdings nur gegen Aufpreis. Pearl liefert das „VX-50“ mit Kartenmaterial für Zentraleuropa aus.
Das neue „Go 500“ von TomTom ist das erste Gerät einer komplett neuen Generation. Es ist mit einem 13 Zentimeter großen Display ausgestattet. Mittels Bluetooth lässt es sich auch mit einem Smartphone verbinden. Über dieses empfängt das TomTom-Gerät dann aktuelle Verkehrsinformationen wie Staumeldungen oder auch Warnungen vor aufgestellten Radargeräten. Direkt über das Touchscreen können Autofahrer den Maßstab der Karten bestimmen. Alle wichtigen Informationen zur Verkehrslage und aktuellen Route sind in einer Navigationsleiste zusammengefasst. Das zwei Zentimeter dünne Gerät verfügt über Kartenmaterial für 45 europäische Länder. Mit im Preis enthalten sind jährlich vier oder mehr Aktualisierungen. Der Preis: knapp 200 Euro.