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Wandern und rasten und fliegen
Bad Kissingen Dort, wo es früher nur einen kleinen Ausschank gab, an dem sich Ausflügler ihr Radler selbst abholten, steht nun ein ziemlich prächtiger Bau: Am Wittelsbacher Turm auf dem Scheinberg oberhalb Bad Kissingens lässt es sich richtig gut einkehren.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 14:30 Uhr
Ist es dieser wirklich traumhafte Blick von der Terrasse hinab ins Tal auf Bad Kissingen und hinüber zum Kreuzberg? Oder sind es die zwei hochglanzpolierten kupfernen Sudkessel der Zehn-Hektoliter-Brauanlage im mit Bäumen bepflanzten Gastraum und die Gärtanks hinter der breiten Glasfront? Der Brauereigasthof auf dem Scheinberg versprüht jedenfalls eine Atmosphäre mit ziemlich hohem Gemütlichkeitsfaktor. Drinnen und draußen. Chefin Barbara Apfelbacher, die in Schweinfurt noch das Theatercafé betreibt, sieht den Aus- und Neubau als "Erlebnis-Brauerei für die ganze Familie".

Da wird schon ein Schuh draus, vor allem bei den Plänen: Auf den 30 000 Quadratmetern sollen noch ein Motel und eine Veranstaltungsfläche entstehen, die mehrere Tausend Erlebnishungrige anziehen soll zu Festivals oder Bierfesten. Zukunftsmusik. Heute schon ist direkt vor der Terrasse die Rampe für Gleitschirmflieger fertig, Wagemutige können Tandemflüge buchen, wenn Mitglieder des Gleitschirmflugvereins Saaletal abheben - und dann geht's ab durch die Schneise in Richtung Bad Kissingen, die extra wieder freigeholzt wurde. Land und Kommune haben der Wittelsbacher Turm-Bräu GmbH, die an die 1,5 Millionen Euro am Scheinberg investiert hat, keine Steine in den Weg gelegt, schließlich war es auch in ihrem Interesse, das Naherholungsgebiet Bad Kissingen auf Vordermann zu bringen.

Radler, Mountainbiker, Wanderer, Busreisende kommen dort hoch - und viele probieren zumindest mal das unfiltrierte Naturtrübe, 1 Euro 90 für die Halbe. Desweiteren steht zur Auswahl neben den klassischen Braten und Brotzeiten ein Pastatopf für 7 Euro 50, der laut Karte ausreicht für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Und Speisen wie Brauergulasch, Altdeutsche Biersupp, Schäufele und Haxn stehen auch drauf. Zum Nachkochen empfiehlt Barbara Apfelbacher einen Zwickelbierbraten mit Brez'nknödel und Apfelrotkraut.

Das Wurzelgemüse (Zwiebeln, Möhren, Lauch, Sellerie) in walnussgroße Stücke schneiden. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen und mit Senf marinieren, dann in einem Bräter mit heißem Butterschmalz von beiden Seiten auf der Herdplatte scharf anbraten. Geschnittenes Wurzelgemüse dazugeben und solange rösten, bis die Zwiebeln gut gebräunt sind. Danach die Tomaten zerdrücken und hinzugeben. Mit dem Gemüse vermengen, bis auch die Tomaten eine braune Farbe bekommen. Mit dem unfiltrierten Zwickelbier ablöschen. Das Ganze weiterrösten, bis sich die Flüssigkeit etwas reduziert hat. Den Vorgang, Ablöschen und Reduzieren, dreimal wiederholen, damit genug Färbung und Röstaromen entstehen. Dann den Bräter mit Wasser auffüllen, bis das Fleisch ganz bedeckt ist, abdecken, in die vorgewärmte Röhre schieben und schmoren, bis das Fleisch zart ist. Den Braten entnehmen und den Bratensaft mit angerührtem Kartoffelmehl leicht eindicken. Bratensoße abseihen und mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Brez'nknödel die Brezen in dünne Scheiben schneiden. Lauwarme Milch darübergießen. Fein geschnittene Zwiebeln und Speckwürfel in Pflanzenöl anbraten und mit der gehackten Petersilie der Masse hinzufügen. Zwei Eier, eine Prise Salz, Pfeffer und geriebene Muskatnuss dazugeben und kräftig durchkneten. Den Teig zu Knödeln formen und in Salzwasser etwa 20 Minuten gar ziehen lassen.

Für den Apfelrotkohl den Kohl (möglichst schon am Vortag) fein hobeln, mit Essig, Salz, Zucker und Rotwein vermengen und mehrere Stunden ziehen lassen. Dann durchkneten. Zwiebeln in Schmalz kurz anschwitzen, Apfel in feine Scheiben schneiden und dem Rotkohl zugeben. Essig, Rotwein, Apfelsaft dienen als Garflüssigkeit. Den Rotkohl aufkochen und einen Gewürzbeutel mit Lorbeerblatt, Nelken, Wacholderbeeren und Zimtrinde beifügen. Wenn der Rotkohl fertiggekocht ist, mit Johannisbeergelee, Zitronensaft und - wenn nötig - etwas Salz und Pfeffer abschmecken.

Brauereigasthof auf dem Schein-
berg, Am Wittelsbacher Turm,
97688 Bad Kissingen, Tel. (09 71)
7 85 88 20, Fax (09 71) 7 85 88 30,
E-Mail: wittelsbacherturm@gmx.de
Geöffnet: Montag bis Mittwoch 11
bis 22 Uhr, Donnerstag bis Samstag
11 bis 24 Uhr, Sonntag 10 bis 22
Uhr. Küche von Montag bis Mitt-
woch und am Sonntag bis 21 Uhr,
Donnerstag bis Samstag bis 22 Uhr.

 
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