Niko Paech radelt gern. Und er tut es oft. Irgendwann hielt der Hosenboden seiner Jeans nicht mehr stand. Das wäre für andere Menschen ein Grund gewesen, die Hose wegzuschmeißen. Nicht so für den Wachstumskritiker. „Ich ging zu meiner Nachbarin, lieh mir ihre Nähmaschine und ließ mir erklären, wie man damit näht“, berichtete der Postwachstumsökonom bei einer Veranstaltung kirchlicher Verbände aus Würzburg im Kolping-Center Mainfranken.
Paech gehört zu einer der populärsten Figuren der „Postwachstumsszene“ in Deutschland. Seit Jahren plädiert der habilitierte Volkswirt, der derzeit an der Uni Siegen lehrt, für eine radikale wirtschaftliche Wende. Weiter zu wachsen, macht er auf vielen Vorträgen und in seinen Büchern klar, wäre nachgerade selbstmörderisch. Denn die nächste Katastrophe, ist er überzeugt, lauert. Sei es, dass das Finanzsystem abermals zusammenbricht. Sei es, dass der Ölhahn abgedreht wird. Sei es, dass es zum ökologischen Kollaps kommt. So schwinden die Insekten: „Weshalb wir in Sachen Landwirtschaft bald Überraschungen erleben werden.“