
Der Karneval kommt nicht nur närrisch und schrill daher, sondern auch mit viel Alkohol. Auf den lustigen Abend folgt oft ein gar nicht so heiterer Morgen mit Kater und im schlimmsten Fall ersten Erkältungssymptomen. Wie man bohrende Kopfschmerzen, bleierne Müdigkeit und einen flauen Magen bekämpfen und dem Ganzen vorbeugen kann, erzählen die, die es wissen müssen: Apotheken der Würzburger Innenstadt – und auch die Karnevalgesellschaft Elferrat Würzburg e.V. verrät ihr „Geheimrezept“.
„Mindestens 300 mg Magnesium am abend davor und 1000 mg Vitamin C am morgen danach“, so lautet der Geheimtipp von Apotheker Peter Dessloch aus der Hofapotheke in der Zellerstraße. Sein Rezept habe schon so manchen Kater vergrault. Außerdem empfiehlt Dessloch den Klassiker: Alka-Seltzer mit dem Wirkstoff ASS gegen Kopfschmerzen.
Auf Fruchtsäfte und marinierten Fisch, wie Rollmops, Matjes, Lachs vertraue der Elferrat seit vielen Jahren, erzählt Marco Trabold von der Karnevalsgesellschaft. Die Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) Patricia Seifer rät bereits vor der großen Faschingssause zu „einer guten Grundlage“, indem man nicht mit nüchternem Magen losziehe und „möglichst fettreiches Essen, beispielsweise Schnitzel und Pommes“ zu sich nehme.
In der Markt-Apotheke am Marktplatz sind in der Faschingszeit nicht nur Kopfschmerztabletten beliebt. Dort seien besonders die gold-silbernen Rettungsdecken gefragt, erzählt Apothekerin Brigitti Virsik. „Die Leute basteln sich daraus Röcke und sonstige Glitzer-Accessoires für Fasching.“ Bei einem Kater rät sie wie viele andere Experten zu Alka-Seltzer.
Von Narren, die die Apotheke stürmen kann Sabrina Botsch, Apothekerin in der Apotheke am Dom bisher nicht berichten. Dafür aber von vermehrten Erkältungsfällen: „Karneval ist leider auch Grippezeit.“ Sie empfiehlt daher, das Immunsystem schon vorab zu stärken, umso vor Kälte und Nässe vorzubeugen. Wer bereits mit einer Grippe zu kämpfen hat, dem rät Botsch allerdings von der Kombination Grippe, Schmerzmittel und Alkohol ab.
„Eine gesteigerte Nachfrage an Grippemitteln“ habe auch die Mozart-Apotheke in der Plattnerstraße vermerkt, so Assistentin Jacqueline Büttner. Spätestens am Aschermittwoch rechne sie mit einem größeren Bedarf an Kopfschmerztabletten gegen den Kater. „An diesem Tag decken sich die Leute meist jedes Jahr ein“, so Büttner. Einen außergewöhnlichen Tipp hat PTA Uschi Strohmeier aus der Theater–Apotheke in der Ludwigstraße: „Auf einer Kaffeebohne rumkauen, das hilft“.