Eine positive Bilanz 2014 der Sparda-Bank Nürnberg haben der Generalbevollmächtigte Markus Lehnemann und der Schweinfurter Filialleiter Roland Kehrlein gezogen. Für die Gesamtbank betonte Lehnemann die weiterhin hohe Kundenzufriedenheit, eine neue Bestmarke bei der Mitgliederzahl mit gut 206 190 (plus 5500), sowie einen Rekordwert im Baufinanzierungsgeschäft mit knapp 372 Millionen Euro (plus 7,9 Prozent). Ein großes und noch länger anhaltendes Problem sieht Lehnemann allerdings in der großen Geldpolitik, die für Sparer wie Banken ein Zinsniveau an der Null-Linie bedeute.
Die Schweinfurter Filiale habe im vergangenen Jahr über 400 Girokonten auf den Rekordwert von 11 525 dazu gewonnen und zähle damit bei der Mitgliederentwicklung zu den stärksten Niederlassungen. Aber auch der Zuwachs im Investmentgeschäft um 4,6 Prozent sei ein Spitzenwert in der Gesamtbank, so Lehnemann. Auch das Kreditgeschäft verzeichne mit einem Plus von 5,8 Prozent auf knapp 84 Millionen Euro einen erfreulichen Zuwachs.
Es gibt in Schweinfurt aber auch Bereiche mit Minuszeichen. So weist die Bilanz ein um 1,8 Millionen Euro oder zwölf Prozent geringeres Neugeschäft bei den Baufinanzierungen aus, und die Neuzusagen für Privatkredite sind um 400 000 Euro oder 14,5 Prozent auf 2,7 Millionen Euro zurückgegangen. Das Bausparvolumen lag mit 8,8 Millionen Euro 9,7 Prozent unter dem Vorjahr.
Kehrlein hob die Sozialaktionen der hiesigen Filiale hervor mit Spenden an das Kolping-Bildungszentrum, der Büchertaschenaktion für Kinder aus sozial schwachen Familien und der Adventskalenderaktion zugunsten der Schweinfurter Tafel im November.
Die Nürnberger Sparda-Bank registriert fürs abgelaufene Jahr – anders als die Schweinfurter Filiale – ein kräftiges Kreditgeschäft (plus 17 Prozent) und eine boomende Baufinanzierung, knapp acht Prozent über dem Vorjahresvolumen. Dass dies in Schweinfurt nicht so ist, erklärt Lehnemann ganz einfach: „Der niedrigen Zins treibt die Menschen in Immobilien, aber in Schweinfurt gibt es nichts mehr auf dem Markt.“
„Dieses ist ein verlorenes Jahrzehnt für die Sparer“, sagt Lehnemann und geht davon aus, „dass das Zinsniveau nahe Null oder nur wenig darüber noch einige Jahre so bleibt.“ Die Politik nehme bewusst eine schleichende Enteignung von Sparern in Kauf, um ihre eigenen Haushalte zu entschulden. Für die Kunden bedeute das, dass sie sich zur Wohlstandssicherung im Alter auch mit langfristigen Investitionen in Aktienfonds anfreunden sollten. Der Sparda-Bank-Manager geht deshalb davon aus, dass im kommenden Jahr das Investmentgeschäft zunehmen wird – so börsen- und aktienkritisch deutsche Kunden auch sein mögen.
Für soziale, kulturelle, Naturschutz- und Bildungsprojekte engagiert sich die Sparda-Bank: 2014 gab sie dafür 1,4 Millionen Euro aus. Wichtig sei, so Lehnemann, die Fördermittel bleiben, wo die Kunden sind – in der Region.