Es müsse Schluss sein mit dem Nihilismus bei der Behandlung von älteren Demenzpatienten, forderte Prof. Dr. Klaus Hauer, leitendes Mitglied einer Forschergruppe am Universitätsklinikum Heidelberg. In einer Feierstunde im Bürgerspital wurde ihm für die Entwicklung von Trainings- und Therapiekonzepten für ältere Menschen mit demenzieller Erkrankung der „Hans-Franke-Preis“ für Altersmedizin verliehen (siehe auch Text auf dieser Seite). Der Preis, ausgereicht von der Würzburger Treuhandstiftung Futura, die dem Bürgerspital angehört, Erststifter war Manfred Mahn, Zustifter Robert und Margret Krick, wurde erstmals vergeben (die Main-Post berichtete).
Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, mit einer Verdoppelung der Zahlen in den nächsten Jahrzehnten wird gerechnet. Die Alzheimer-Erkrankung ist bisher nicht heilbar. Leider sei die Wunderdroge noch nicht gefunden, so Prof. Hauer, aber Medikamente in Verbindung mit körperlichem Training könnten das Fortschreiten der Symptome um bis zu zwei Jahre verzögern.
Nach dem Ausbruch einer Demenz gefährden neben dem geistigen Leistungsverlust auch die abnehmenden körperlichen Leistungen die Selbstständigkeit. Motorische Fähigkeiten brechen ein, Kraft- und Gleichgewichtsverlust sowie verminderte Aufmerksamkeit erhöhen das Sturzrisiko um ein Dreifaches. Die Forscher haben nun ein gezieltes Trainingsprogramm für Patienten mit leichter und mittelschwerer Demenz entwickelt. Die Methode kombiniert körperliche und kognitive Übungen, wodurch der körperliche Abbau aufgehalten werde und auch das Gefühl von Verlust und Niederlage durch mehr Selbstbewusstsein verdrängt werde. Das erleichtere die Pflege deutlich.