Severin Freund schaute ungläubig zur Anzeigetafel und konnte seine Freude kaum zeigen. Einfach unwirklich erschien dem Bayer, was beim zweiten Skisprung-Weltcup des noch jungen Winters passiert war: Sieg und Spitzenposition im Gesamtklassement.
146 und 138 Meter bedeuteten über zehn Punkte Vorsprung vor dem Norweger Daniel Andre Tande. Dritter wurde der Österreicher Manuel Fettner.
Freund suchte vergeblich nach Erklärungen für das so nie zu erwartende Comeback. Im April hatte er sich einer Hüftoperation unterziehen müssen, war erst im August wieder in das sprungspezifische Training eingestiegen. „Vielleicht hilft mir die Schanze. Ich mag Kuusamo”, sagte Freund. Im ersten Versuch war er mit exzellenter Windunterstützung nur einen Meter unter dem Schanzenrekord von Gregor Schlierenzauer aus Österreich geblieben. „Im Finale war das dann ein sehr guter Sprung. Es ist cool, mit so einem Sprung aus Kuusamo zu gehen”, sagte der 28-Jährige.