Ob Kinder am Strand, Eindrücke einer Bergwanderung oder Party-Szenen auf Mallorca: Ein Urlaub bietet unzählige Motive für einen Videofilm. Waren es früher einzig Super-8-Kameras, die dafür zum Einsatz kamen, so ist die Auswahl heute riesig. Dabei hat jede Variante ihre Vor- und Nachteile.
Der Camcorder: Optimal zum
Filmen, aber nicht sehr handlich
Die Ausstattung eines Camcorders orientiert sich an den Bedürfnissen eines Videofilmers. So verfügt ein gängiges Gerät über ein leistungsstarkes Zoom-Objektiv und lässt sich mit nur einer Hand bedienen. Die Automatikfunktionen ermöglichen es, auch bei geringer Lichtstärke zu filmen, und die Auflösung entspricht dem Full-HD-Standard mit 1920 mal 1080 Bildpunkten. Mehr und mehr Modelle unterstützen bereits die vierfache Auflösung (4K). Die meisten Camcorder lassen sich problemlos auf ein Stativ schrauben. Das hat nur einen Nachteil: Es handelt sich um ein weiteres Gerät, das das Reisegepäck erschwert.
Die Kompaktkamera: Günstig,
aber oft mit schlechter Auflösung
Kompakte Fotokameras haben Platz in Jacken- oder Handtaschen, wiegen nicht selten 150 Gramm oder weniger und sind zunehmend mit einem leistungsstarken Zoom ausgestattet. Auch auf ein Stativ lassen sich die meisten Modelle schrauben. Mit Preisen unter 100 Euro sind sie bezahlbar. Oft ist die Video-Auflösung aber nicht besonders gut. Bei älteren oder preiswerten Kameras liegt diese häufig nur bei 640 mal 480 Bildpunkten. Das ist selbst für Internetvideos zu wenig. Hinzu kommt, dass die Bedienelemente sich in der Regel an den Bedürfnissen eines Fotografen orientieren. Bei schnellen Bewegungen des Motivs ist das Bild zudem häufig ruckelig. Das liegt daran, dass die meisten Kompaktkameras maximal 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Ruckelfrei wird ein Film aber erst ab 50 Bildern pro Sekunde.
Vor allem im semiprofessionellen Bereich kommen immer häufiger Spiegelreflexkameras zum Einsatz. Ein hochwertiger Bildsensor ermöglicht 50 Bilder oder mehr in höchster Auflösung. Die Objektive sorgen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen für gute Aufnahmen. Nicht zuletzt sind viele Einstellungen möglich. Allerdings lässt der hohe Preis (ab 300 Euro) und das vergleichsweise umfangreiche Equipment manchen zurückschrecken. Die Ergebnisse sind aber in jedem Fall überzeugend.
Sie sind klein und leicht. Sie lassen sich an der Taucherbrille ebenso befestigen wie am Fahrrad- oder Skihelm. Und sie sind mit einem einfachen Bedienkonzept die wohl unkompliziertesten Kameras auf dem Markt. Die Rede ist von Actionkameras, die zwar vor allem Sportler ansprechen, aber natürlich auch Filme von Urlaubsaktivitäten liefern können. Das gilt insbesondere, wenn es sich um Aktivitäten wie Drachenfliegen, Wasserskilaufen oder Tauchen handelt, bei denen keine Hand für die Kamera frei bleibt. Einstellungsmöglichkeiten gibt es bei Actionkameras nicht. Auch Veränderungen der Brennweite sind nicht vorgesehen. Diese Argumente und der vergleichsweise hohe Preis (ab rund 200 Euro) sprechen gegen die Actionkamera als „Allzweck-Videokamera“.
Das Smartphone: Einfach
immer dabei
Das alles entscheidende Argument für das Smartphone als Videokamera: Es ist immer dabei. Die Videofunktion von iPhone & Co. ist in den vergangenen Jahren immer besser geworden. Bis zu 60 Bilder pro Sekunde kann das „iPhone 6“ in Full-HD-Auflösung aufnehmen. Smartphones fehlt allerdings ein Zoom-Objektiv. Eine Veränderung des Bildausschnittes ist somit nur digital möglich. Das vergleichsweise winzige Objektiv hat zudem Bildverzerrungen am Rand zur Folge. Nicht zuletzt fehlt die Möglichkeit, das iPhone mit einem Objektiv zu verbinden.
Für das „kleine Filmchen zwischendurch“ sind ein Smartphone oder eine Kompaktkamera geeignet. Wer seinem Urlaubsvideo einen professionellen Anstrich verleihen will, der kommt um einen Camcorder oder eine Spiegelreflexkamera nicht herum. Für die Sportler unter den Urlaubern ist die Anschaffung einer Actionkamera eine Option.
Die gröbsten Fehler beim Filmen
Verwackeln: Dagegen hilft ein Stativ – aber auch das Auflegen der Kamera auf einer Mauer oder Ähnlichem. Beim Filmen aus dem Handgelenk verwackelt das Bild meistens.
Zoomen: Während einer Aufnahme sorgt unnötiges Zoomen für Unruhe. Schließlich soll eine Videoaufnahme dafür sorgen, dass sich der Zuschauer später als Betrachter einer Szene fühlt, also in sie hineingenommen wird. Daher sollte das Zoom nur zwischen den Aufnahmen genutzt werden, um einen Bildausschnitt zu wählen.
Gegenlichtaufnahmen: Sie sind nur etwas für Profis. Wer nur gelegentlich filmt und nicht über entsprechende Lichttechnik verfügt, der sollte die Sonne oder eine andere Lichtquelle möglichst im Rücken haben. Text: owi