Christiane Kerner ist keine geborene Heuchelhöferin, nicht mal eine gebürtige Würzburgerin: Sie kommt aus Mittelfranken. Aber sie fühlt sich mit Heuchelhof sehr verbunden. Sie sagt: „Der Heuchelhof ist mein Stadtteil. Ich wohne sehr gerne hier oben.“ „Sehr familienfreundlich“ sei er, mit „sehr vielen“ Grünflächen und Spielplätzen, und „sehr hundefreundlich“ sei er auch. So sehr mag sie den Stadtteil, dass sie sich zur Vorsitzenden des Bürgervereins wählen ließ.
Sie weiß, dass der Heuchelhof einen schlechten Ruf hat, natürlich. Und sie weiß auch: „Wenn man mal in Verruf geraten ist, dann wird man das sehr, sehr schwer los.“ Aber wenn sie wer darauf anspreche, frage sie: „Und, waren Sie schon mal aufm Heuchelhof?“ Und wenn er es nicht war, sage sie: „Dann kommen sie erst mal hoch.“ Es gebe viele, die sich dann eines besseren belehren lassen. „So ein Brennpunkt sind wir gar nicht.“ Und überhaupt: Es gebe viele, die hier groß geworden sind und als Erwachsene hier blieben.
Der Stadtteil habe sehr vom Programm „Soziale Stadt“ profitiert, meint sie. Nun kämpfe sie darum, die Strukturen, „die wir uns erarbeitet haben, erhalten. Wir versuchen, unsere Edelsteine zu finden. Die polieren wir und bringen sie zum Glänzen.“