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VEITSHÖCHHEIM
Traumhafte Nachbarschaft
Wasser, Fische und üppiges Grün: In Veitshöchheim bewunderten die Teilnehmer eines Gartengestaltungsseminars der Bayerischen Gartenakademie den sehr natürlich wirkenden Goldfischteich im Garten der Familie Dömling.
Foto: Fertsch | Wasser, Fische und üppiges Grün: In Veitshöchheim bewunderten die Teilnehmer eines Gartengestaltungsseminars der Bayerischen Gartenakademie den sehr natürlich wirkenden Goldfischteich im Garten der Familie Dömling.
gmv
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:58 Uhr

Vom Seminar Wohngarten hin zum Live-Traumgarten: Wer das jüngste Seminar der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim besuchte, bekam von den Referenten, den Landschaftsarchitekten Andreas Schulte und Rainer Berger, sowie der Gartenbauingenieurin Marianne Scheu-Helgert nicht nur anregende Theorien zur Gartengestaltung vermittelt. Die Teilnehmer besuchten auch drei Traumgärten in unmittelbarer Nähe des Veitshöchheimer Hofgartens, heißt es in einer Pressemitteilung.

Was sich mit Pflanzen, Wasser und Accessoires Schönes anrichten lässt und wie die Persönlichkeiten der Besitzer auch die Gestaltung prägen, ließ sich hier eindrucksvoll erleben. Nicht nur liegen die drei Gärten nebeneinander in einer Straße. Die Gebäude waren nach dem zweiten Weltkrieg im damals üblichen Siedlungsbaustil entstanden, aber in den Baufenstern unterschiedlich angeordnet worden. Bei vergleichbaren Grundvoraussetzungen ergaben sich dadurch für die gärtnerische Nutzung ganz unterschiedliche Möglichkeiten, aber auch Gemeinsamkeiten. Alle Gärten zeichnen sich durch Pflanzenvielfalt, viele Sitzplätze und Wasserstellen aus, was sie besonders lebendig wirken lässt.

Barocke Stilelemente

Buchs in allen Formen und barocke Stilelemente bilden das verbindende Element des Gartens von Helga und Manfred Dömling, Am Hofgarten 3 in Veitshöchheim. Tagelang sei er oft nur mit dem Schnitt beschäftigt, erzählt Manfred Dömling. Aber das mache ihm nichts aus. Im Gegenteil. Der Rentner und seine Frau zogen 2005 in das Siedlungshaus und entwickeln seitdem den Garten immer weiter. Er besteht aus einem großen ebenen Vorgarten und einem recht steilen Hanggrundstück auf der Rückseite des Gebäudes. Zur Straße begrenzt ein weißes Gartenhaus malerisch einen kleinen Gemüsegarten und schränkt gleichzeitig die Sicht auf das Wohnhaus und den davorliegenden kleinen parkähnlichen Gartenteil ein. Im hinteren Bereich thront eine Terrasse über einem üppig bewachsenen Hang. Ihn durcheilt ein kleiner Bachlauf, bevor er sich in einen Seerosenteich voller Goldfische stürzt.

Liebevolle Keramiken

Im Nachbargrundstück mit der Hausnummer Vier pflegen die Hobby-Künstlerin Hedwig Riermeier und ihr Mann Eberhard den Garten rund um das ehemalige Elternhaus. Ihre oft liebevoll-witzigen Keramiken bewohnen alle Bereiche: Möwen auf der Stange über dem Sprudelstein, eine Badenixe auf feuchtem Fels, turnende Gesellen im Rankgerüst und Spatzen auf dem Schuppendach.

Und auch der Umgang des Paares mit Gemüse beeindruckt. In Mörtelkübeln reihen sich unter den schützenden Dachüberständen und auf den Lichtschächten beispielsweise Tomaten und Zucchini. Das sei praktisch, preiswert und platzsparend zugleich, so Hedwig Riermeier. Vor dem für den kommenden Winter aufgestapelten Holz wirkt das Gemüsekübel-Ensemble sogar malerisch.

Renaissance-Nutzgarten

An einen Renaissance-Nutzgarten erinnert der hinterste Teil des dritten Gartens im Anwesen Am Hofgarten 5. Buchshecken umfassen einen Teil der um eine Mitte geometrisch angeordneten Abteile. In ihnen lassen Gisela und Wolfgang Heppel Blumen, Kräuter und Gemüse im Wechsel gedeihen. Dass die Besitzerin Biologin ist, ist auch daran zu erkennen, dass ihr ein Insektenhotel und seltene Pflanzen wichtig sind.

Eine dichte Hecke trennt diesen Nutzgarten von einem modernen, offenen, teils naturnah gestalteten Wohngarten mit zwei großen Terrassen, einem versteckten Sitzplatz für Zwei und einem runden Glasgewächshaus. Ein kleiner Teich erfreut ebenso wie eine Brunnenwand mit einem Fuchskopf aus Keramik. Die Rasenfläche ist gesäumt von dichtbewachsenen Staudenbeeten und von einigen blauen Keramikkugeln.

Die Besucher sparten nicht an Lob, heißt es in der Pressemitteilung. Mancher Teilnehmer meinte zudem augenzwinkernd, dass auch das gute Verhältnis, das die Besitzer der drei nebeneinander liegenden Grundstücke offensichtlich zueinander pflegen, nicht unerheblich zur harmonischen Wirkung ihrer Gärten beitrage.

Die Bayerische Gartenakademie gehört zur Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Sie schult und berät vor allem die Multiplikatoren des Gartenbaus. Mehr Infos unter www.lwg. bayern.de/gartenakademie/

 
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