Am Freitag startet er wieder, der Kampf um die Würzburger Hallenkrone. Auch bei ihrer 32. Auflage wird die Würzburger Stadtmeisterschaft im allwinterlichen Reigen der Hallenturniere einen besonderen Platz einnehmen. Es geht halt um etwas mehr Prestige als bei anderen Turnieren. Und so wird es in der s. Oliver Arena an den beiden Turniertagen bisweilen auch hitzig und hektisch zugehen. Das hat Tradition.
Trotzdem sollen die Kicker und Fans – so ist der Plan – zwischen den Spielen auch Zeit finden, sich in Ruhe einem interessanten, aber nicht ganz leichten Thema der deutschen Fußball-Geschichte zu widmen. „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“, so lautet der Titel der Ausstellung, die während des Turniers im Foyer der Halle gezeigt wird. Erstellt wurde die Schau vom Centrum Judaicum in Berlin, finanziert unter anderem von der Kulturstiftung des Deutschen Fußball-Bundes. Gezeigt wird, welche große Rolle jüdische Fußballer, Trainer, Funktionäre und Journalisten im deutschen Fußball spielten. Dabei geht es um Männer wie Kurt Landauer, den legendären Präsidenten des FC Bayern München bei dessen erster deutscher Meisterschaft 1932. Aber auch um Gottfried Fuchs, der bei einem Länderspiel gegen Russland 1912 zehn Tore schoss. Oder um Walther Bensemann, den Gründer der Fußballzeitschrift „Der Kicker“. Die Ausstellung beschäftigt sich gleichwohl um die Ausgrenzung der Juden nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und das Schicksal der Sportler, von denen viele in Konzentrationslagern ermordet wurden.
Die Idee, die Ausstellung im Rahmen der Stadtmeisterschaft zu zeigen, kommt aus dem Sportamt der Stadt Würzburg. „Wir haben da gerne mitgemacht“, sagt Michael Bauer, stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter beim diesjährigen Ausrichter SC Heuchelhof: „Und wir finden, dass dieses Thema zu unserem Verein sehr gut passt. Wir sind schließlich ein echter Multikulti-Klub.“ Und so soll die ganze Stadtmeisterschaft unter dem Motto Miteinander und Toleranz stehen. Auch der Bayerische Fußball-Verband wird seine Kampagne gegen Rassismus und Diskriminierung präsentieren.
Weil in diesem Rahmen Ausschreitungen keinen Platz haben, soll ein umfangreiches Sicherheitskonzept Störenfriede abschrecken. Ein professioneller Sicherheitsdienst wird auch heuer in und vor der Halle präsent sein und auch Personenkontrollen durchführen.
Die Heuchelhöfer hoffen an beiden Tagen neben einem friedlichen Verlauf auf insgesamt 2000 Besucher und natürlich auch Einnahmen für die Vereinskasse. Eine Besonderheit am Verpflegungsstand soll die eigens kreierte „Stadtmeisterschafts-Wurst“ sein. „Eine scharfe Wurst, die es nur klassisch im Brötchen gibt“, so Bauer.
Das Wichtigste soll an beiden Tagen aber der Fußballsport sein. Nur noch drei statt zuletzt vier Vorrundengruppen sollen in erster Linie den kleinen Klubs möglichst viele Spiele garantieren, begründet Bauer den neuen Modus.
32. Würzburger Hallenfußball-Stadtmeisterschaft
Gruppeneinteilung
Gruppe A: FC Würzburger Kickers, TSV Grombühl, SV 09 Würzburg, Gehörlosen SV Würzburg, DJK Würzburg, SB Versbach.
Gruppe B: TSV Lengfeld, Post SV Sieboldshöhe, SC Lindleinsmühle, SV Oberdürrbach, TSV Rottenbauer, FT Würzburg.
Gruppe C: Würzburger FV, SV Heidingsfeld, TV 73 Würzburg, SC Heuchelhof, ETSV Würzburg.
Modus: Die drei Erstplatzierten der Vorrundengruppen und der beste Viertplatzierte qualifizieren sich für die Zwischenrunde. Dort schaffen die besten beiden Teams der zwei Fünfergruppen den Sprung ins Halbfinale.
Zeitplan: Der Ball rollt am Freitag in der s. Oliver Arena ab 16 Uhr. Schluss ist am ersten Turniertag gegen 22.30 Uhr. Am Samstag geht es um 9 Uhr wieder los. Um 13 Uhr startet die Zwischenrunde, die Halbfinalspiele beginnen um 18.15 Uhr. Um 19.20 Uhr steht das Endspiel auf dem Programm.
Auf dem Internetangebot dieser Zeitung sind sie stets bestens informiert, was gerade in der s. Oliver Arena passiert. Wir berichten am Freitag und am Samstag mit einem Liveticker von der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Den Ticker finden Sie unter www.mainpost.de/sport/wuerzburg