Johann Georg von Dillis reiste viel und war mindestens elfmal in Italien. Aus Rom, wo er im Kontakt zu vielen Künstlerkollegen stand, berichtete er 1816 dem Kronprinzen Ludwig, dass die aus Deutschland nach Italien drängenden Künstler neues Leben in die Kunstbetriebsamkeit der Stadt gebracht hätten. Johann Wolfgang von Goethe schrieb in seiner „Italienischen Reise“: „Rom ist eine Welt, und man braucht Jahre, um sich nur erst drinnen gewahr zu werden.“
Für Wilhelm von Humboldt war Rom in seiner Konzentration des Altertums unvergleichlich. Er fühlte sich überglücklich, an dieser Größe teilhaben zu können. Für Marie Luise Kaschnitz war das Leben in Rom hingegen alles andere als leicht; sie empfand große Spannungen zwischen Vitalität und tödlicher Schwermut, brausender, lärmender Gegenwart und schwerer Vergangenheit, Augenfreude und sozialer Not.