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Tatort des vergessenen Verbrechens
Staatsbesuch: Bei seiner Reise nach Griechenland wird Bundespräsident Joachim Gauck mit einem dunklen Kapitel der Vergangenheit konfrontiert.
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:33 Uhr

In engen Spitzkehren schlängelt sich die Straße vom Ufer des Sees Pamvotida die steile Flanke des Mitsikeli-Bergmassivs hinauf. Sie führt zum Dorf Ligiades. Diesen Weg nimmt Joachim Gauck am Freitag. Der Bundespräsident wird die Straße nicht leichten Herzens hinauffahren. Am 3. Oktober 1943 ermordeten deutsche Soldaten dort nahezu 100 Frauen, Kinder und Greise. Manche in Deutschland kennen inzwischen die Namen Distomo, Paramythia oder Komeno – griechische Orte, in denen die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Hunderte Zivilisten ermordete. Auch von Kalavryta hat man gehört, seit im April 2000 der damalige Bundespräsident Johannes Rau den Bergort besuchte, um der Opfer eines Massenmordes der Wehrmacht zu gedenken. Das Massaker von Ligiades war in Deutschland dagegen lange fast unbekannt. Manche sprechen von einem „vergessenen Verbrechen“.

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