Und genau da liegt das Problem: Nicaragua möchte, dass die Inselgruppe San Andres, Providencia und Santa Catalina wieder nicaraguanisches Staatsgebiet wird. Jedoch wurde schon im Dezember 2007 vom internationalen Gerichtshof entschieden, dass die Inseln zu Kolumbien gehören. Die genauen maritimen Grenzen wurden allerdings nie wirklich festgelegt. Bis zum 19. November. An diesem Tag hat der internationale Gerichtshof die maritimen Grenzen zu Gunsten Nicaraguas gelegt. Das hat in Kolumbien für Unruhen gesorgt, da die Existenz der Fischer auf der Inselgruppe dadurch gefährdet wird. Vergangene Woche hat Kolumbien den Bogota-Pakt verlassen, der zwischen den Ländern Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Ecuador, Haiti, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru und Uruguay abgeschlossen wurde. Darin verpflichten sich diese Länder, alle Konflikte friedlich zu lösen. Natürlich haben mich die ganzen Nachrichten so kurz vor meiner Reise sehr nervös gemacht. Ohne Grund, wie ich dann merkte. Als ich dort war, hat man von dem Streit wirklich nichts mitbekommen. Es gab weder eine höhere Militärpräsenz noch verschärfte Kontrollen am Flughafen. Doch ganz Kolumbien wartet auf weitere Schritte das Staates und hofft, das ein Krieg verhindert werden kann. Trotz allem habe ich einige schöne Tage auf einer tollen Insel mit überaus freundlichen Menschen verbracht! Ich bin immer wieder erstaunt, wie offen die Südamerikaner sind und wie leicht man dort Freundschaften schließen kann.
Stefanie Bötsch, 18, aus Gramschatz bei Würzburg macht ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kolumbien. Für uns berichtet sie regelmäßig darüber.