Würde man beim ASV Rimpar über Nacht die Fußballtore abmontieren und durch neue ersetzen – wer könnte es dem Klub verübeln? Schließlich schien das gegenwärtige Leichtmetall beim 2:2-Unentschieden im Landesligaduell mit dem FC Blau-Weiß Leinach irgendwie verhext zu sein. Ganze sechs Mal verhinderten Pfosten oder Latte einen Treffer – fünfmal für die Gastgeber, einmal für die Gäste.
Nicht nur deshalb war der Punktgewinn für die Leinacher am Ende schmeichelhaft, auch wenn die Mannschaft von Trainer Horst Gensler sogar Chancen auf den Sieg hatte. Klingt paradox? War es auch! Mathias Kurz stellte den Spielverlauf auf den Kopf, als er seine Blau-Weißen bei teilweise strömendem Regen mit 1:0 in Führung brachte (44.). Direkt im Anschluss hätte Jonas Harant sogar auf 2:0 erhöhen können, scheiterte aber an eben jenem Pfosten.
Zuvor spielte auf dem nagelneuen und engen Kunstrasenfeld, auf dem die Partie auf Grund der Witterung ausgetragen wurde, eigentlich nur der ASV, der reihenweise beste Chancen vergab. Egal, ob Sebastian Markert (5., Schuss drüber), Sebastian Hüfner (7., Schuss ans Lattenkreuz), Fabian Hüsam (11., Kopfball gehalten), Christian Betzel (30., Kopfball vorbei), Andreas Hetterich (39., Freistoß an die Latte) es versuchten – das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. „Eigentlich ist das der Wahnsinn, dass du nach so einer Halbzeit mit 0:1 in die Pause gehst, aber solche Tage gibt es eben“, bewertete ASV-Trainer René Grimm den unglücklichen Zwischenstand.
Nach der Pause merkte man den Gastgebern an, dass der Rückstand der Mannschaft trotz der guten Leistung zu denken gab. Leinach kam zu seinen stärksten 20 Minuten und war erneut durch Mathias Kurz erfolgreich (63.), der wenige Minuten zuvor bereits knapp am Rimparer Schlussmann Jens Kollert gescheitert war. Doch dieses rasante und unterhaltsame Spiel war noch längst nicht entschieden, denn Hetterich erzielte im Gegenzug den 1:2-Anschlusstreffer, nachdem er sich im Strafraum prima durchgesetzt hatte (63.). Es folgte ein Rimparer Sturmlauf, bei dem es den Gästen kaum gelang, für Entlastung zu sorgen. Einzig eine hochkarätige Doppelchance konnte sich der FC noch erarbeiten: Erst scheiterte Fabian Lichtlein aus der Distanz, dann Sebastian Ott am Kopf von Kollert.
Auf der anderen Seite wurden hingegen wieder reihenweise Chancen vergeben durch Betzel (67., Schuss gehalten), Hetterich (67. Kopfball an die Latte), Marcel Heck (69. Schuss drüber) und Phillip Löw (75. Kopfball gehalten). Zum Ausgleich reichte es schließlich doch noch, als Löw einen Freistoß von Betzel zum 2:2 verwerten konnte (86.). Rimpar wollte mehr, konnte den dritten Treffer aber nicht mehr nachlegen. Mit der letzten Aktion des Spiels scheiterte Löw – natürlich – am Pfosten.
„Ich bin mit diesem Punkt auf diesem Platz, an den man sich erst einmal gewöhnen muss, zufrieden. Bei so einem Spiel kann aber alles rauskommen, auch ein Sieg für uns“, sagte Gensler, während Grimm mit dem Ergebnis haderte: „Wir haben gut gespielt, ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Aber bei so vielen Chancen ist man mit einem Punkt natürlich nicht ganz glücklich.“
Die Statistik des Spiels
ASV Rimpar – FC Blau-Weiß Leinach 2:2 (0:1)
Rimpar: Kollert – Kratz, Moskwiak, Betzel, Kolb (72. Löw) – Markert, Köhler, Hüfner, Röder, Hüsam (50. Heck) – Hetterich.
Leinach: Lang – Bauer, Ziegler, Mi. Kurz, Kriebs – Harant (86. A. Kurz), Ma. Kurz, Christ, Lichtlein (89. Spahn) – Ott (81. Reuchlein), Bufe.
Tore: 0:1, 0:2 Ma. Kurz (44., 63.), 1:2 Hetterich (65.), 2:2 Löw (86.). Schiedsrichter: Bode (Nürnberg). Zuschauer: 120.