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WÜRZBURG
So wird der PC zur Spaß-Maschine
reda
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:32 Uhr

In vielen Fällen ist ein PC heute vor allem Arbeitsgerät. Um Texte zu schreiben, im Internet Informationen abzurufen oder Kalkulationen vorzunehmen reichen preiswerte Geräte aus. Und wer zwischendurch bei einem Kartenspiel Entspannung sucht, der muss sich um die Konfiguration auch keine Gedanken machen. Anders sieht es aus, wenn es um schnelle 3-D-Actionspiele oder Rennsimulationen geht. Die haben vor Weihnachten Hochkonjunktur. Dann muss ein PC Höchstleistungen bieten. Das wirkt sich auf mehrere Komponenten aus.

Schnelligkeit ist für Spiele-Fans besonders wichtig. Ansonsten geht der Spaß am neuen Ego-Shooter oder den realistischen Nachbildungen von Formel-1-Strecken schnell verloren. Primär sind es Prozessor und Grafikkarte, die hierfür wichtig sind. Eine der schnellsten Prozessor-Varianten auf dem Markt ist derzeit der Core i7 von Intel. Die erste Variante mit acht Kernen hat Intel mit dem „i7-5960X Extreme Edition“ vor Kurzem vorgestellt. Er kostet die PC-Hersteller bis zu 999 Dollar je Stück – und macht Spiele-PCs damit teuer.

Aktuelle Grafikkarten gewährleisten eine schnelle Darstellung in Full-HD, also mit 1920 mal 1080 Bildpunkten. Wer bereit ist, allein für die Grafik einen Mehrpreis von über 400 Euro zu bezahlen, bekommt aber auch High-End-Grafikkarten wie die „Radeon R9 290X“ von AMD, die auch 2560 mal 1440 Bildpunkte sehr schnell darstellen.

Grundsätzlich gilt bei Prozessor und Grafikkarte: Je höher die Leistung, desto höher der Preis. Und: Je höher die Leistung, desto mehr Wärme erzeugen beide Komponenten und desto mehr Strom verbrauchen sie. Das führt dazu, dass auch ein leistungsstarker Lüfter Pflicht ist – der wiederum selbst ein gefräßiger Stromverbraucher ist.

Hoher Stromverbrauch

Spätestens an diesem Punkt sollten sich Kaufinteressenten fragen, ob ein Spiele-PC die richtige Wahl ist. Denn: Wer nur gelegentlich mit einem Rennwagen über virtuellen Pisten steuern will, ist meist mit einer Spielekonsole besser bedient. Sie ist in der Anschaffung preiswerter – und nur im Einsatz, wenn wirklich Spielen angesagt ist. Ein leistungsstarker Spiele-PC verbraucht dagegen auch dann überdurchschnittlich viel Energie, wenn mit ihm ein Text geschrieben oder im Internet gesurft wird. Zwar fährt der PC dann nicht unter Voll-Last, doch sowohl hinsichtlich Stromverbrauch als auch mit Blick auf die relativ hohe Lautstärke des Lüfters will der Kauf eines Spiele-PCs wohl überlegt sein.

Ist die Entscheidung für den Erwerb gefallen, sollten die weiteren Komponenten das System nicht ausbremsen. Das gilt beispielsweise für die Festplatte. Hier kann ein Solid State Drive (SSD) die teurere, aber bessere Wahl sein. Denn nicht nur das Betriebssystem startet von diesem Speichermedium schneller, sondern auch Programme, Spiele und Daten. Angesichts zuletzt stark gefallener Preise sollte der eigene Massenspeicher-Bedarf überprüft werden. Denkbar ist ein System mit einem SSD für Betriebssystem und Programme. Video- oder Musik-Sammlungen können dann auf einem zweiten Massenspeicher in Form einer Festplatte abgelegt werden. Nicht minder wichtig ist der Arbeitsspeicher. Hier gilt: Je mehr, desto besser. Acht GByte dürfen es also durchaus sein. Dieser sollte mit 1600 MHz arbeiten.

Das optische Laufwerk hat hingegen eine untergeordnete Bedeutung. Ein DVD-Brenner ist hier Mindest-Standard und zugleich in den meisten Fällen ausreichend. Nur wer den PC nutzen will, um Videos abzuspielen, sollte ihn gegen ein Blu-Ray-Laufwerk tauschen.

Wichtig ist auch die Soundkarte. Sie ist bei vielen Systemen auf der Hauptplatine (Mainboard) integriert. Diese Variante reicht vielen Spiele-Fans aus. Alternativ gibt es externe Soundkarten wie die „Creative Soundblaster Z“, die Raumklang-Simulationen ermöglicht. Das allerdings setzt ein gutes Lautsprechersystem oder gute Kopfhörer voraus.

Auch das Netzteil ist wichtig

In den meisten Fällen kaum Beachtung findet das Netzteil. Dabei ist es eine besonders wichtige Komponente. Ist es nicht leistungsstark genug, um alle anderen Bestandteile unter Höchstlast mit Energie zu versorgen, sind Probleme vorprogrammiert. Daher arbeitet in vielen Spiele-PCs ein Netzteil mit 500 Watt oder mehr.

Ein reinrassiger Spiele-PC ist nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern auch im Unterhalt. Vier Stunden Spielspaß am Tag haben allein Stromkosten von über 350 Euro pro Jahr zur Folge. Daher sollte gut überlegt sein, ob die Kombination aus Spielekonsole und preiswertem Arbeits-PC nicht die bessere Wahl ist.

Wer sich für einen Spiele-PC entscheidet, sollte hingegen auf aktuelle und leistungsstarke Komponenten achten. Andernfalls könnte schon die nächste Spiele-Neuerscheinung mit entsprechend hohen Systemanforderungen die Freude an der großen Investition schmälern.

 
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