In Bayern hat die Linke ihr Stimmenergebnis der Bundestagswahl 2013 fast verdoppelt. Umso enttäuschter ist Simone Barrientos darüber, dass ihre Partei im Osten an Boden verliert, vor allem an die AfD. Sie selbst stammt aus der Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt und hat lange in Berlin gelebt, bevor sie vor fünf Jahren nach Ochsenfurt gezogen ist.
Simone Barrientos betreibt den linken Verlag „Kulturmaschinen“, in dem unter anderem die Werke von Franz-Josef Degenhardt erschienen sind. Seit zwei Jahren engagiert sie sich intensiv in der Flüchtlingshilfe, besonders in der Betreuung unbegleiteter Jugendlicher.
Auch den jungen Afghanen, der im Juli 2016 im Regionalzug nach Würzburg eine chinesische Reisegruppe mit einer Axt angegriffen hat und danach von der Polizei erschossen wurde, kannte sie. Der Fall verhilft Simone Barrientos – unfreiwillig, wie sie sagt – zu bundesweiter Bekanntheit. In mehreren Fernseh-Talkrunden stellt sie sich vor der Flüchtlinge.