Die Idee klingt gut: Erst rennen, dann schlemmen – so geschehen an diesem Sonntag in der Semmelstraße. Allerdings hätten sich die Organisatoren sowohl beim Paarlauf rund um die später gedeckte Tafel als auch bei Mittagstisch und Kaffee ein paar Teilnehmer und Gäste mehr gewünscht.
An der Premiere des Paarlaufs über 40 Minuten auf einer 400-Meter-Runde nahmen – Organisator Jan Diekow und seinen Laufpartner eingeschlossen – sechs Läufer-Duos teil. „Wir konnten leider nicht rechtzeitig für den Lauf werben, weil wir die schriftliche Genehmigung von der Stadt sehr kurzfristig bekommen haben“, erklärte Diekow das kleine Teilnehmerfeld.
Spaß stand im Vordergrund
Der Triathlet ist Inhaber des Fachgeschäfts „Laufstil“ in der Semmelstraße. Den Antrag für die Veranstaltung hatte er bereits mehrere Monate zuvor eingereicht: „Vielleicht haben wir nicht energisch genug nachgefragt“, so Diekow. Der Triathlet war morgens zum Aufwärmen mal eben die 22 Kilometer von Dettelbach nach Würzburg gelaufen. Auch wenn nur wenige Teilnehmer am Start waren und ihnen die Anstrengung bei hohen Temperaturen auch im Schatten deutlich anzusehen war: Spaß hatten sie alle.
Es war ein nicht alltäglicher Wettbewerb: Immer abwechselnd gingen die beiden Läufer eines Teams auf die Runde, das Team mit den meisten Runden war der Sieger. Auch ein Kinder-Duo war dabei, das „nur“ 20 Minuten laufen musste und in dieser Zeit über vier Kilometer schaffte. Der neunjährige Marcel und seine zwei Jahre ältere Schwester Sabrina aus der Zellerau waren bei ihrer Oma in der Semmelstraße zu Besuch und entschlossen sich ganz spontan mitzulaufen – Sabrina barfuß und Marcel in Sandalen. „Es war ziemlich anstrengend“, sagte der Neunjährige.
Auch für die Sieger: Die beiden erfahrenen Langstreckenläufer Sebastian Apfelbacher und Johannes Arens von der TG Kitzingen schafften in 40 Minuten fast 32 Runden oder umgerechnet 12,7 Kilometer. Dabei hatte Arens noch den zweiten Platz beim Schwanberglauf am Freitag in den Beinen. „Durch die engen Kehren und die vielen Unterbrechungen war es ein sehr interessantes Intervall-Training. Ganz anders als auf der 400-Meter-Bahn, aber der Spaß stand im Vordergrund“, sagte Apfelbacher.
Die vielen Sprints „werden wir morgen sicher spüren“, betonte Arens: „Es war nicht so verbissen wie bei einem richtigen Wettkampf, aber wir wollten unseren Vorsprung schon ausbauen.“ Entstanden ist die Idee zum Schlemmer-Lauf, weil sich auch Jan Diekow mit seinem Geschäft an der neuesten Aktion der Semmelstraßen-Kaufleute beteiligen wollte: „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Genehmigung früher kriegen. Den Teilnehmern hat es Spaß gemacht, das ist ausbaufähig.“
Ab 12 Uhr war dann – nachdem einige kleinere Probleme unter anderem mit den Rettungswegen für die Feuerwehr geklärt waren – Schlemmen angesagt. Aufgetischt wurden neben Steak und Bratwurst unter anderem italienische Speisen und leckere Eintöpfe.
Wiederholung geplant
„Wir haben es schwer, uns gegenüber der Fußgängerzone zu etablieren und die Kunden in die Semmelstraße zu locken. Deshalb führen wir solche Veranstaltungen durch und haben uns in diesem Jahr etwas Neues ausgedacht“, erläuterte der Vorsitzende des „Schaufenster Semmelstraße“, Karl-Heinz Metzger. Die Kombination „Rennen und Schlemmen“ soll es auch in den kommenden Jahren geben: „Dann hoffentlich mit größerer Beteiligung“, so Metzger.
