
In größerem Rahmen feiert am Sonntag, 18. November, die Pfarrgemeinde Sankt Elisabeth ihr Patrozinium und gedenkt ihrer Kirchenpatronin. Dabei blickt man nämlich auf die Einweihung der Kirche durch Bischof Matthias Ehrenfried vor 80 Jahren zurück
„Seit etwa 1542 lebten in Sennfeld aufgrund der Reformation keine Katholiken mehr, bis um 1820 wieder einige zuziehen durften“, ist der Chronik zu entnehmen. Im 20. Jahrhundert nahm der Katholikenanteil in der Sennfelder Bevölkerung spürbar zu. Zu ihnen zählten besonders Fabrikarbeiter, die in Schweinfurt Arbeit, aber keine Wohnung gefunden hatten mit ihren oft kinderreichen Familien. Der 1927 entstandene „Katholische Kirchenbauverein“ für die damals rund 400 Katholiken am Ort erwarb sich größte Verdienste um Bau, Unterhalt und Ausstattung der Kirche.
Der bis 1928 auch für Sennfeld zuständige Stadtpfarrer von Schweinfurt (Heilig-Geist), Heinrich Leier, der dann bis zur Pressegleichschaltung durch die Nationalsozialisten Hauptschriftleiter vom Fränkischen Volksblatt wurde, hat sich als erster Vorsitzender des Vereins und später auch als Domkapitular stets für den Kirchenbau in Sennfeld eingesetzt.
Der damals überwiegend protestantische Gemeinderat von Sennfeld brauchte erst mehrere Anläufe, ehe er den Erwerb eines passenden Grundstückes für die geplante katholische Kirche zuließ. Aus Schweinfurt kam der bekannte Architekt Peter Krammer, der die Bauplanung übernahm.
Über dem Hauptportal ist das Bischofswappen angebracht, das neben dem fränkischen Rechen Ähren und Sichel zeigt. Bischof Matthias stammte aus einer kinderreichen Bauernfamilie im Bistum Eichstätt. Zugleich erinnern Ähre und Sichel an das eucharistische Brot. Beim Kirchenbau handelt es sich um eine Hallenkirche im neuromanischen Stil, die aus Sandstein errichtet wurde. Der Raum bietet rund 400 Sitzplätze bei einer Länge von 32 und einer Breite von 14 Metern sowie einer Kirchturm-Höhe von 23 Metern.
Die Wandgemälde stammen vom seinerzeit bekannten Kunstmaler Alois Bergmann-Franken. Viele Kirchen der Diözese Würzburg, vor allem im Spessart und am Untermain, verdanken ihm ihren Bildschmuck, seien es Mosaiken, Wand- oder Tafelgemälde. Vielfach verlegte er die dargestellten religiösen Personen und Geschehnisse in die fränkische Landschaft. 1939 brachte man an den Innenwänden der Kirche Bilder der vierzehn Kreuzwegstationen zum Gedenken an Jesu Leidensweg in Jerusalem an. Den heutigen Altar, der die Zelebration zum Volk erlaubt, konsekrierte 1981 Weihbischof Alfons Kempf.
Das Festprogramm:
9.15 Uhr Festgottesdienst, musikalisch umrahmt von der Flötengruppe; 14.30 Uhr Pfarrfamiliennachmittag im Pfarrheim; 17 Uhr Festliches Konzert des Blechbläserquintetts „Capriccio Brass“ in der Sankt-Elisabeth-Kirche.