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Sammler Peter C. Ruppert stellt im Mineralogischen Museum aus
Ausstellung: Peter C. Ruppert, bekannt durch seine konkrete Kunst im Würzburger Kulturspeicher, sammelt auch Gesteine. Stücke aus seinem Fundus sind nun im Mineralogischen Museum der Universität am Hubland zu sehen.
Gestreift: Dorothée Kleinschrot mit einem Bändererz aus der Sammlung Ruppert.
| Gestreift: Dorothée Kleinschrot mit einem Bändererz aus der Sammlung Ruppert.
Pat Christ
Pat Christ
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:05 Uhr

Granat, Amethyst, Türkis – Edelsteine finden viele Freunde. Doch es gibt eine Menge weniger bekannter Mineralien, die ebenfalls wunderschön sind. „Unser Bändererz aus Bad Grund zum Beispiel“, sagt Dorothée Kleinschrot vom Mineralogischen Museum der Universität Würzburg am Campus Süd Hubland. Der kann ab dem 26. Januar in der neuen Abteilung mit Mineralien aus dem Harz des Berliner Sammlers Peter C. Ruppert bewundert werden.

Dass die Koryphäe der Konkreten Kunst auch Mineralien sammelt, das wissen nicht viele. In drei neu gestalteten Räumen ist ein Teil der von ihm zusammengetragenen Gesteine ab Monatsende zu sehen. Aber auch sonst gibt es im Mineralogischen Museum eine Menge Neues zu erfahren und zu entdecken. Zum Beispiel in der neu konzipierten Frankenausstellung.

Dass Würzburgs Trinkwasser viel Kalziumkarbonat enthält und also sehr „hart“ ist, liegt am Muschelkalk, aus dem der Untergrund rund um die Stadt besteht. In anderen Teilen Frankens herrschen ganz andere Gesteinsschichten vor. Wie Franken geologisch aufgebaut ist, zeigt eine neue Abteilung, an der Dorothée Kleinschrot parallel zum Aufbau der mineralogischen Sammlung des Konkrete Kunst-Fans Peter C. Ruppert arbeitete. Die Franken-Ausstellung kann bereits besichtigt werden, ist aber auch noch nicht ganz fertig: „Wir arbeiten noch an einigen Texten und Abbildungen, um die regionale Geologie für unsere Besucher noch attraktiver zu machen.“

Während für Würzburg Muschelkalk charakteristisch ist, kennzeichnet Granit zum großen Teil den Harz. Im Harz kommen aber auch wunderschöne Calcite vor. „Wir haben in der Ausstellung über die Sammlung von Peter C. Ruppert einige hervorragende Calcitstufen aus dem Silberbergwerk ,Grube Samson' in St. Andreasberg“, verrät Kleinschrot. Diese 1521 in Betrieb genommene Grube, die im 18. Jahrhundert hohen Besuch von Goethe erhielt, war zu ihrer Betriebszeit ein Fundort vieler seltener und wertvoller Mineralien. Zu den Höhepunkten der neuen Ruppert-Ausstellung zählen außerdem sehr schöne Galenitkristalle auf Siderit von Neudorf im Unterharz.

Während sich das Leben auf der Erde erst im Kambrium vor über 500 Millionen Jahren entwickelte, sind Gesteine sehr viel älter. Rund 3,5 Milliarden Jahre alt sind die ältesten Mineralien, die im Museum auf dem Hubland gezeigt werden. Bei einigen Ausstellungsstücken handelt es sich um Meteoriten, also Gesteine kosmischen Ursprungs. „Sie sind das Urmaterial unseres Sonnensystems“, erläutert Kleinschrot, die im Hauptraum des Museums gerade eine neue Dauerausstellung zum Thema „Unruhige Erde“ aufbaut. Hier wird in Kürze ein von ihr erworbenes Bruchstück des am 15. Februar 2013 gefallenen Meteoriten Tscheljabinsk zu sehen sein.

Kindergartenkindern und Schülern bietet das Museum die Möglichkeit, Mineralogie lebendig und mit allen Sinnen zu erleben. Ganze Projekttage können sie gemeinsam mit dem Team des Museums gestalten. Bei einer Museumsrallye erleben sie Gesteine mit allen Sinnen, sie lernen an einer aufgeschnittenen Erdkugel das Innere der Erde kennen und erfahren an einem Vulkanmodell, wie Vulkane funktionieren und welche Vulkangesteine es gibt. Für alle anderen Besucher ist das Museum mit seinen rund 10 000 Objekten an jedem Sonntag und an jedem Mittwoch von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Tauschtag: Am Sonntag, 26. Januar, laden die Mineralien- und Fossilienfreunde Würzburg (MFFW) im Mineralogischen Museum der Uni am Hubland von 14 bis 17 Uhr zum Tauschtag für Mineralien- und Fossilien. Mit der Veranstaltungen will der Verein die Arbeit des Museums unterstützen. Interessierte können sich dabei auch über das SammeIn von Mineralien und Fossilien und ihre Bearbeitung informieren.

 

Peter C. Ruppert

Die Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ befindet sich seit 2002 im Museum im Kulturspeicher in Würzburg.

Die Sammlung wurde durch den Berliner Peter C. Ruppert und seine Frau Rosemarie zusammengetragen. Sie umfasst 370 Werke von Künstlern der Konkreten Kunst ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Europa, darunter Hans Arp, Max Bill, Anthony Caro, Günter Fruhtrunk, Auguste Herbin, Richard Paul Lohse, François Morellet, Bridget Riley und Victor Vasarely. Schwerpunkte der Sammlung liegen auf der Schweiz nach 1945 und auf der„Abstraction Geometrique“ in Paris.

Als Besonderheiten innerhalb der Sammlung gelten die Gruppe von Werken Konkreter Künstler aus Großbritannien sowie die Abteilung Konkreter Fotografie. Etwa 230 Künstler aus 23 europäischen Ländern sind mit Werken erfasst. Keines dieser Werke orientiert sich am Abbild der Wirklichkeit. Die Kunstwerke sind aufgebaut auf den bildnerischen Mitteln Farbe, Form, Linie, Hell-Dunkel, Licht und Bewegung. FOTO: STefan Pompetzki

 
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