Der erfahrene Ringrichter Roberto Ramirez aus Puerto Rico hatte den Kampf 19 Sekunden vor dem letzten Gong abgebrochen. Nach dem zweiten Niederschlag kauerte der zerstörte Italiener, im Gesicht schwer gezeichnet, am Boden. Der schnellere Zeuge hatte vor allem mit seiner Führhand gepunktet und schlug variabler. Er boxte schlau - und erst in der Schlussphase zügellos und so kraftvoll, dass jeder Widerstand brach. Er wollte es - koste es, was es wolle - im zweiten WM-Anlauf unbedingt schaffen. Das spürte jeder der 2300 Zuschauer in der ausverkauften Halle am Luftschiffhafen.
Aber auch der acht Jahre ältere De Carolis, der den Titel nach einem Unentschieden im Juli gegen Zeuge noch behalten durfte, hatte harte Treffer gelandet. Der Modellathlet aus Rom war ein fairer Verlierer: „Zeuge hat zu Recht gewonnen, er war heute der Stärkere”. Bis zur elften Runde hatte sich der kompromisslose Herausforderer hauchdünne Vorteile erarbeitet. Die neunte und zwölfte waren seine stärksten.