
Das Bühnenbild: Ein Tisch, ausgeleuchtet in den Farben der russischen Flagge, weiß, blau und rot. Zwei Menschen, die sich gegenübersitzen. An der Wand auf den Vorhang projiziert: Das Bild Anna Politkowskajas. Brigitte Obermeier ist Mascha, eloquente und engagierte Auslandskorrespondentin sowie Freundin der Ermordeten. Heiko Schnierer mimt Wladimir Putin, der seinem Gegenüber stets mit überlegener Ruhe begegnet. Die beiden kennen sich – aus dem Studium, von Besuchen in heruntergekommenen Sushi-Lokalen, aber sie sind sich fremd geworden, vor allem in ihren politischen Positionen.
Es beginnt ein politisches Kammerspiel, in dem die jüngste russische Geschichte beleuchtet wird: Die Tschetschenien-Kriege, das Drama von Beslan – immer wieder unterbrochen von teils erschütternden Original-Zitaten Anna Politkowskajas aus dem Off. Dazu Maschas Frage: Was hatte Putin mit alledem zu tun? Der wiederum weicht aus: „Die wichtigste Aufgabe des Journalisten ist es, die richtigen Fragen zu stellen.“ Mascha stellt Fragen, nach dem „Putinschen Pentagramm“, nach seinem Ego und seinen Beweggründen. Der will selbstredend nur „Stabilität“ im gebeutelten Russland. Aber was ist dieses Russland eigentlich?