WÜRZBURG
Protestmarsch zur Legalisierung von Cannabis
Unter dem Motto „Colorado, Amsterdam – wann ist endlich Würzburg dran?“ demonstrierten rund 400 Personen am Samstagnachmittag beim „Global Marijuana March“ in der Würzburger Innenstadt für die Legalisierung von Cannabis.
Die Meinungen zur Legalisierung sind gespalten: „Es reicht doch, wenn Alkohol legal ist. Warum noch mehr Drogen freigeben, es gibt doch schon genug Drogenabhängige“, so ein 68-jähriger Passant, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Demo-Teilnehmer Jannis hingegen erklärt: „Die Kriminalisierung nutzt niemandem, es wird so oder so konsumiert. Am Beispiel der USA sieht man doch, dass es durch die Legalisierung keinen sprunghaften Anstieg von Drogendelikten oder Kriminalität gibt“. Am 1. Januar 2014 legalisierte der US-Bundesstaat Colorado als erster Staat den Verkauf von Marihuana an Bürger über 21 Jahre, weitere Bundesstaaten zogen nach.
Getragen wurde der Würzburger Protestmarsch von einem Bündnis aus Deutschem Hanfverband (DHV), der Piratenpartei und deren Jugendorganisation, der Grünen Jugend sowie den Jusos. Janina Weiß, Bundessprecherin der Jungen Piraten, erklärte bei der Kundgebung in der Hofstraße im Anschluss an die Demonstration: „Wir fordern die Legalisierung von Cannabis. Wir fordern eine Gesellschaft, die selbstbestimmt über Drogenkonsum entscheiden kann. Zudem wollen wir verhindern, dass kranke Menschen in den finanziellen Ruin getrieben werden“.
Schmerzpatienten dürfen Cannabis zwar zu Therapiezwecken konsumieren, die Kosten von rund 15 Euro pro Gramm müssen sie bisher allerdings selber tragen. Der Würzburger Günther Weiglein erstritt im vergangenen Jahr das Recht, Cannabis aus Therapiegründen privat anbauen zu dürfen. Ab 2016 soll der Cannabis-Konsum für Schmerzpatienten endlich auch zur Kassenleistung gemacht werden, entschied Marlene Mortler, Drogen-Beauftragte der Bundesregierung, vor einigen Wochen.
Die Kriminalisierung von Cannabis bleibt jedoch vorerst bestehen. Ein Problem sei die gesellschaftliche Stigmatisierung durch den Konsum von Cannabis. Felix Fleckenstein, Vorsitzender der Jusos Unterfranken, erklärte: „Wir wollen keinen unreflektierten Drogenkonsum – wir fordern einen legalen Konsum mit klaren Regeln und staatlicher Kontrolle“. Die Kriminalisierung der Droge lasse den Schwarzmarkt florieren. Stattdessen sollten klare Regeln für Anbau und Handel gefunden und Jugendschutzgesetze etabliert werden.
Franziska Mack, Beisitzerin der Grünen Jugend Bayern, forderte ein „Recht auf Rausch ohne Kriminalisierung“. Sie wies auf Bestrebungen hin, in Würzburg einen Cannabis Social Club (CSC)zu etablieren, als Modellversuch zur Abgabe von Cannabis zu medizinischen Zwecken und als Genussmittel. In einem solchen Verein wird der professionelle Anbau von Cannabis organisiert, um die persönlichen Bedürfnisse volljähriger Club-Mitglieder zu decken. Werbung und Handel mit der Pflanze sind in einem Cannabis Social Club nicht gestattet.
Im Vorfeld der Protestaktion untersagte das Ordnungsamt die Verteilung von sogenannten Zierhanf-Samen, da ein „exzessartiger Rauschzustand“ bei den Demonstranten befürchtet wurde, wie Franziska Mack erläuterte. Die Samen sind jedoch nahezu THC-frei und Demonstrations-Organisator Jürgen Neuwirth, Kreisrat der Piratenpartei Main-Spessart, zufolge frei im Baumarkt oder Reformhaus erhältlich. Der berauschende Effekt bleibe bei Konsum aus, „wie bei alkoholfreiem Bier“, so Neuwirth.
Nach der Demonstration wolle man nachträglich Einspruch gegen das Verbot einlegen. Die Samen wurden am Samstag dennoch verteilt, trotz Verbot. „Mir ist dazu offiziell nichts bekannt“, erklärte Neuwirth auf Nachfrage. Er könne nicht verhindern, dass sich Einzelpersonen über das Verbot hinwegsetzten.
Die Meinungen zur Legalisierung sind gespalten: „Es reicht doch, wenn Alkohol legal ist. Warum noch mehr Drogen freigeben, es gibt doch schon genug Drogenabhängige“, so ein 68-jähriger Passant, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Demo-Teilnehmer Jannis hingegen erklärt: „Die Kriminalisierung nutzt niemandem, es wird so oder so konsumiert. Am Beispiel der USA sieht man doch, dass es durch die Legalisierung keinen sprunghaften Anstieg von Drogendelikten oder Kriminalität gibt“. Am 1. Januar 2014 legalisierte der US-Bundesstaat Colorado als erster Staat den Verkauf von Marihuana an Bürger über 21 Jahre, weitere Bundesstaaten zogen nach.
Getragen wurde der Würzburger Protestmarsch von einem Bündnis aus Deutschem Hanfverband (DHV), der Piratenpartei und deren Jugendorganisation, der Grünen Jugend sowie den Jusos. Janina Weiß, Bundessprecherin der Jungen Piraten, erklärte bei der Kundgebung in der Hofstraße im Anschluss an die Demonstration: „Wir fordern die Legalisierung von Cannabis. Wir fordern eine Gesellschaft, die selbstbestimmt über Drogenkonsum entscheiden kann. Zudem wollen wir verhindern, dass kranke Menschen in den finanziellen Ruin getrieben werden“.
Schmerzpatienten dürfen Cannabis zwar zu Therapiezwecken konsumieren, die Kosten von rund 15 Euro pro Gramm müssen sie bisher allerdings selber tragen. Der Würzburger Günther Weiglein erstritt im vergangenen Jahr das Recht, Cannabis aus Therapiegründen privat anbauen zu dürfen. Ab 2016 soll der Cannabis-Konsum für Schmerzpatienten endlich auch zur Kassenleistung gemacht werden, entschied Marlene Mortler, Drogen-Beauftragte der Bundesregierung, vor einigen Wochen.
Die Kriminalisierung von Cannabis bleibt jedoch vorerst bestehen. Ein Problem sei die gesellschaftliche Stigmatisierung durch den Konsum von Cannabis. Felix Fleckenstein, Vorsitzender der Jusos Unterfranken, erklärte: „Wir wollen keinen unreflektierten Drogenkonsum – wir fordern einen legalen Konsum mit klaren Regeln und staatlicher Kontrolle“. Die Kriminalisierung der Droge lasse den Schwarzmarkt florieren. Stattdessen sollten klare Regeln für Anbau und Handel gefunden und Jugendschutzgesetze etabliert werden.
Franziska Mack, Beisitzerin der Grünen Jugend Bayern, forderte ein „Recht auf Rausch ohne Kriminalisierung“. Sie wies auf Bestrebungen hin, in Würzburg einen Cannabis Social Club (CSC)zu etablieren, als Modellversuch zur Abgabe von Cannabis zu medizinischen Zwecken und als Genussmittel. In einem solchen Verein wird der professionelle Anbau von Cannabis organisiert, um die persönlichen Bedürfnisse volljähriger Club-Mitglieder zu decken. Werbung und Handel mit der Pflanze sind in einem Cannabis Social Club nicht gestattet.
Im Vorfeld der Protestaktion untersagte das Ordnungsamt die Verteilung von sogenannten Zierhanf-Samen, da ein „exzessartiger Rauschzustand“ bei den Demonstranten befürchtet wurde, wie Franziska Mack erläuterte. Die Samen sind jedoch nahezu THC-frei und Demonstrations-Organisator Jürgen Neuwirth, Kreisrat der Piratenpartei Main-Spessart, zufolge frei im Baumarkt oder Reformhaus erhältlich. Der berauschende Effekt bleibe bei Konsum aus, „wie bei alkoholfreiem Bier“, so Neuwirth.
Nach der Demonstration wolle man nachträglich Einspruch gegen das Verbot einlegen. Die Samen wurden am Samstag dennoch verteilt, trotz Verbot. „Mir ist dazu offiziell nichts bekannt“, erklärte Neuwirth auf Nachfrage. Er könne nicht verhindern, dass sich Einzelpersonen über das Verbot hinwegsetzten.
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