zurück
Pink: Mama Rockstar
Ihr sechstes Album „The Truth About Love“ ist ein internationaler Bestseller, ihre laufende Welttournee restlos ausverkauft und ihre Privatleben mit Tochter Willow so glücklich, wie noch nie. Doch wer meint, die 33-jährige Sängerin Pink wäre dadurch ruhiger und ausgeglichener, sieht sich getäuscht.
Das Interview führte Marcel Anders
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:36 Uhr

Ihr sechstes Album „The Truth About Love“ ist ein internationaler Bestseller, ihre laufende Welttournee restlos ausverkauft und ihre Privatleben mit Tochter Willow so glücklich, wie noch nie. Doch wer meint, die 33-jährige Sängerin Pink wäre dadurch ruhiger und ausgeglichener, sieht sich getäuscht.

Frage: Wie gefällt Ihnen Ihr neues Leben als Mutter? Und welche Umstellungen gehen damit einher?

Pink: Es bedeutet vor allem, weniger Whiskey trinken zu dürfen. Was schon ziemlich hart ist. (lacht) Aber es ist das Beste – das Coolste, was ich je gemacht habe. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass das Leben erst jetzt Sinn macht. Ich liebe meine Tochter. Sie bereitet mir mehr Spaß als alles andere auf der Welt.

Wie sind Sie mit den Extra-Pfunden während der Schwangerschaft klargekommen? Kamen Sie Sich vor wie ein Ballon?

Pink: Natürlich. Und es war schrecklich, so eine lebende Tonne zu sein – also irgendwie aufgebläht. Zum Glück habe ich eine Menge hübscher Freunde, die sich um mich gekümmert und mich nicht ganz so schlimm haben aussehen lassen. Schließlich habe ich zehn Monate Käsekuchen gegessen, und mir jedes Pfund, das ich zugelegt habe, redlich verdient. Aber ich habe auch viel im Garten gearbeitet und Schwangerschaftskurse belegt. Genau wie Fotografie. Ich hatte eine ziemlich gute Zeit.

Was haben Sie nach der Geburt unternommen, um die überschüssigen Pfunde loszuwerden?

Pink: Ganz einfach: Ich habe hart daran gearbeitet! (lacht) Ich war schließlich rund wie ein Kugelfisch – und so wollte ich unmöglich bleiben. Also bin ich gelaufen, habe Gymnastik und Kraftsport gemacht und mich extrem gesund ernährt. Ich meine, ich habe nach der Schwangerschaft zum Beispiel nicht wieder angefangen zu rauchen – und ich trinke auch keinen Alkohol mehr. Obwohl ich einen guten Whiskey wirklich vermisse. Aber hey, anders könnte ich diesen Kraftakt aus Album, Tour und Baby gar nicht durchstehen. Dafür muss man schon verdammt fit sein – und das bin ich. Ich bin wie ein Olympionike im modernen Dreikampf. Falls es so etwas gibt.

Waren Sie während der Schwangerschaft noch emotionaler und leidenschaftlicher als sie es eh schon sind? Also im Sinne von schwierig . . .

Pink: Ich bin immer schwierig – das ist Teil meines Charmes. Und Carey scheint das offensichtlich zu mögen. Ansonsten würde er es kaum so lange mit mir aushalten. Nämlich schon über sechs Jahre. Aber ich würde sagen, er und ich haben noch nie so an einem Strang gezogen, wie bei dieser Aktion. Bei der Mission Baby. Das war wirklich eine Team-Produktion, und er war während der ganzen Zeit einfach nur wunderbar. Also, er war immer noch in der Lage, sein Ding zu machen, Motorrad zu fahren, sich an X-Games zu beteiligen und irgendwelche Film-Trips zu unternehmen – während ich dieses Album gemacht habe. Und ab sofort werden wir so etwas wie ein reisender Familienzirkus sein – worauf ich mich wahnsinnig freue.

Trotz des familiären Glücks trägt Ihr aktuelles Album den Titel „The Truth About Love“, die Wahrheit über die Liebe. Darf man fragen, worin sie besteht?

Pink: (lacht) Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung! Nicht im Geringsten – deshalb heißt das Album ja so. Eben weil ich immer noch nach einer passenden Antwort suche.

Aber Sie sind doch glücklich verheiratet. Worüber machen Sie sich so einen Kopf?

Pink: Ich habe mir nie mehr Sorgen gemacht, als heute. Was nicht bedeutet, dass ich nicht glücklich wäre. Im Gegenteil: Das bin ich sogar sehr. Aber: Ich traue dem Frieden nicht. Einfach, weil auch ich nur ein Mensch bin, weil ich mich kenne und weiß, dass das da draußen eine große, schlechte Welt ist.

Haben Sie so etwas wie eine Wunschliste? Also Leute, mit denen sie unbedingt einmal arbeiten möchten – sofern sich die Möglichkeit dazu ergibt?

Pink: Natürlich! Auf Platz 1 ist immer noch Lauryn Hill. Und das schon seit Jahren. Keine Ahnung, ob es je dazu kommt. Aber ich würde alles dafür tun. Sie ist eine faszinierende Frau.

Sie selbst haben in den letzten zehn Jahren über 40 Millionen Tonträger verkauft und die größten Hallen der Welt gefüllt. Wo sehen Sie sich in der aktuellen Musikwelt?

Pink: Ich denke nicht, dass ich eine echte Relevanz habe. Ich meine, ich bin nur eine schlechte Pop-Sängerin. Mehr nicht. (lacht) Und mein Vorbild ist und bleibt Bette Midler. Irgendwann will ich mal so lustig sein, wie sie.

Wie steht es mit Ihrer laufenden Welttournee? Ist das wieder ein zweijähriger Marathon oder halten Sie das Ganze diesmal etwas kürzer?

Pink: Da habe ich mich noch nicht entschieden. Ich weiß also noch nicht, wie lang das Ganze wird. Aber ich werde es verdammt noch mal durchziehen. Vielleicht nicht zwei oder drei Mal. Aber einmal auf jeden Fall. Und es wird auf jeden Fall spannend, „Funhouse“ zu übertreffen. Das ist eine echte Herausforderung.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bestseller
Bette Midler
Kultrocker
Lauryn Hill
Schwangerschaft und Geburt
Whiskey
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen