zurück
KÖLN
Packende Reise in digitale Traumwelten
Nicht von dieser Welt: In Activisions „Destiny“ erwartet den oder die Spieler ein futuristisches Paralleluniversum. Der Titel gehört zu den spektakulärsten Neuerscheinungen auf der Gamescom in Köln.
Foto: Hersteller | Nicht von dieser Welt: In Activisions „Destiny“ erwartet den oder die Spieler ein futuristisches Paralleluniversum. Der Titel gehört zu den spektakulärsten Neuerscheinungen auf der Gamescom in Köln.
dpa
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:32 Uhr

Eintauchen in virtuelle Welten – immer mehr Menschen entkommen auf diese Weise dem grauen Alltag. Was noch vor wenigen Jahren nur mit großem technischen Aufwand und leistungsstarker Hardware möglich war, das schafft heute das Internet. Die viel zitierte Datenwolke („Cloud“) hat auch die Spielkultur grundlegend verändert.

Doch die Gründe für die Abkehr vom Realen sind Soziologen zufolge nicht allein in den sich ständig erweiternden technischen Möglichkeiten zu suchen. Die Globalisierung sowie der Bedeutungsverlust des öffentlichen Raums wecken den Wunsch nach neuen Wegen der sozialen Interaktion. Diese Funktion übernehmen Kommunikationsplattformen wie Facebook, aber auch Online-Games, in denen man sich frei bewegen und mit anderen vernetzen kann.

In einer der spannendsten Neuerscheinungen, „Destiny“ (Activision, für PS3 und PS4, Xbox 360 und One, Erscheinungstermin 9. September), erwartet die Spieler ein ganzes Multiplayer-Universum. Zwar kann man die weitläufigen Areale auch allein durchstreifen, doch mehr Spaß macht es im Team.

Zeitalter der Kooperation

Statt auf Konkurrenz setzen viele neue Titel auf Kooperation, wie etwa „Assassin's Creed Unity“ (Ubisoft für PC, PS4 und XOne, 28. Oktober) oder „Fable Legends“ (Microsoft, für Xbox One, Beta: Herbst 2014, Erscheinungstermin 2015). Gemeinsamkeit macht hier stark; das Zeitalter des einsam für sich spielenden Gamers ist endgültig vorbei.

Auch „Die Siedler: Königreich von Anteria“ (Ubisoft, PC, Ende 2014) wurde von den Düsseldorfer Blue Byte Studios von Anfang an als Online-Spiel konzipiert. Die Spielwelt ist „persistent“, man findet die eigene Siedlung also immer wieder so vor, wie man sie zuletzt verlassen hat; online geht das virtuelle Leben in der Zwischenzeit weiter.

Perfekte Scheinwelt

Moderne Highend-PCs sowie die vor rund einem Jahr erschienenen „Next Gen“-Konsolen Playstation 4 und Xbox One treiben die perfekte Illusion auf die Spitze. So sorgte der Titel „The Witcher 3: Wild Hunt“ (Namco Bandai, 24. Februar) bereits auf der E3 in Los Angeles für ein staunendes Fachpublikum. Dynamische Wechsel von Tageszeiten und Wetter sowie die Tatsache, dass Entscheidungen des Spielers merkliche Auswirkungen auf die offene Spielwelt haben, tragen zum Realismus bei.

Das „Eintauchen“ bekommt mit VR-Brillen eine ganz neue Bedeutung. Auch hier geht es, wie es das Kürzel besagt, um „virtuelle Realität“, also die Illusion, sich in einer künstlichen Umgebung zu bewegen. In Köln können Besucher die VR-Brille „Oculus Rift 2“, die zunächst von privaten Geldgebern finanziert und später für 2,3 Milliarden US-Dollar von Facebook gekauft wurde, erstmals selbst ausprobieren. Auch Sony wird seine VR-Brille mit dem Namen „Morpheus“ im Gepäck haben. Sie hat an der Vorderseite vier, an der Rückseite zwei Positionslampen, mit denen die Kamera der Playstation 4 Kopfdrehungen in alle Richtungen verfolgen und die Position im Raum bestimmen kann.

Ob sich die Hightech-Brillen durchsetzen werden, ist von den dafür verfügbaren Spielen abhängig. Denn ohne zugkräftige Titel ist noch keine Technologie, mag sie auch noch so verblüffend sein, zum Trend geworden.

Die besten Spiele der Gamescom

DriveClub (Sony, für PS4, Erscheinungstermin: 8. Oktober) ist so etwas wie ein auf die Straße verlegtes soziales Netzwerk, in dem kommunikative Aspekte fast wichtiger sind als die Frage, wer der Schnellste auf der Piste ist.

Splatoon (Nintendo, Wii U, erste Jahreshälfte 2015) ist ein Mehrspieler-Shooter, in dem zwei Vierer-Teams online gegeneinander antreten – und zwar familienkompatibel.

Risen 3: Titan Lords (Deep Silver, PC, 15. August) Klassisches Rollenspiel made in Germany. Die originelle Mischung aus Fantasy- und Piraten-Szenario punktet spielerisch wie grafisch.

Civilization: Beyond Earth (2K, PC, 24. Oktober) Der Aufbau der eigenen Zivilisation bekommt in den Weiten des Weltalls neue Perspektiven und vereint doch alles, was „Civ“ für Fans zum Spiel der Spiele macht.

Diablo III: Ultimate Evil Edition (Blizzard, PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One, 19. August) bringt alle Add-ons sowie die Erweiterung „Reaper of Souls“ auf die Konsole.

Alien: Isolation (Sega, PC, PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One, 7. Oktober) Das Spiel setzt direkt an den Kultfilm an. Das Alien kann nicht getötet, sondern nur überlistet werden.

Silence – The Whispered World (Daedalic, PC, Anfang 2015): Der Vorgänger verzauberte mit einer märchenhaften Geschichte und toller Inszenierung. Im Genre Adventure will man völlig neue Wege beschreiten.

Dragon Age: Inquisition (EA, PC, PS3 und PS4, Xbox 360 und Xbox One, 20. November) „Dragon Age“ steht für Fantasy-Action der Superlative. Entwickler Bioware setzt alles daran, das Rollenspielepos auf eine neue Stufe zu heben.

Die Gamescom findet vom 14. bis 17. August auf dem Gelände der Kölner Messe statt. Text: haust

 
Themen & Autoren / Autorinnen
dpa
Digitaltechnik
Facebook
Gamescom
Hardware
Microsoft
Nintendo
Sega
Sony
Weltgeschichtliche Epochen
Xbox 360
Xbox One
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen