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IPHOFEN
Noch eine Durchsuchung bei Knauf
Der Baustoffkonzern Knauf in Iphofen (Lkr. Kitzingen) hat größere Probleme mit dem Thema Schmiergeldzahlungen als bisher bekannt war - nicht nur bei Geschäften in Algerien.
Von unserem Redaktionsmitglied Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:42 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Würzburg erhebt wegen dieses Delikts Anklage gegen einen 81-jährigen Ex-Geschäftsführer und einen Mitarbeiter (wir berichteten).

Knauf wollte sich dazu nicht äußern. Martin Reitmaier, Verteidiger eines der Beschuldigten, sagte: Er hoffe, dass es nicht zu einer Hauptverhandlung gegen seinen Mandanten komme. Die zwei werden beschuldigt, einen Staatsbediensteten in Algerien mit 640 000 Euro geschmiert zu haben, damit Knauf eine Firma ohne Ausschreibung und möglichst billig kaufen konnte.

Inzwischen erfuhr diese Zeitung: Knauf hatte wieder Besuch von der Polizei, am 28. August. Auch in München werde in einem separaten Verfahren wegen Bestechung ermittelt, hieß es in eingeweihten Kreisen. Allerdings ermittle diesmal nicht das Landeskriminalamt, sondern das Polizeipräsidium München, unterstützt von Kollegen aus Würzburg.

„Dies trifft zu“, bestätigte am Mittwoch Peter Preuß, Sprecher der Staatsanwaltschaft München I. Zu den Gründen für die Razzia sagte er: „Die Durchsuchung erfolgte wegen des Verdachts der Bestechung ausländischer Amtsträger durch Verantwortliche eines zur Knauf-Gruppe gehörenden Unternehmens im Zusammenhang mit einem Bauvorhaben im Ausland.“ Auf die Frage, ob es sich auch da um Vorhaben in Algerien handelte, antwortete der Sprecher: „Nein.“ Ein konkretes Land wollte er aber nicht nennen.

Er bestätigte: In dem Fall hätten – schon vor dem 28. August – weitere Durchsuchungen „in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen“ stattgefunden. „Weitergehende Auskünfte können mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen derzeit nicht gegeben werden.“

 
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