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KREIS SCHWEINFURT
Neue Wertstofftonne? Erst mal abwarten!
Erfolgsgeschichte: Die Abfallwirtschaft des Landkreises Schweinfurt mit ihrer Deponie an der Rothmühle steht bestens da, wie deren Chef Thomas Fackelmann dem Kreisausschuss berichtete. Deshalb will Fackelmann auch bei der Diskussion um die neue Wertstofftonne gelassen bleiben: Vorerst ändert sich für die Bürger nichts.
Foto: ArchivJosef Schäfer | Erfolgsgeschichte: Die Abfallwirtschaft des Landkreises Schweinfurt mit ihrer Deponie an der Rothmühle steht bestens da, wie deren Chef Thomas Fackelmann dem Kreisausschuss berichtete.
Von unserem Redaktionsmitglied Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:52 Uhr

Das System der Abfallverwertung funktioniert im Landkreis Schweinfurt sehr gut. Der Kreisausschuss und der Chef der Abfallwirtschaft, Thomas Fackelmann, sehen keine Notwendigkeit, einschneidende Veränderungen zu planen. Auch bei der immer wieder diskutierten Einführung der Wertstofftonne bleibt Fackelmann gelassen: Zunächst will man abwarten.

Ab 2015 soll bundesweit die Wertstofftonne eingeführt werden – unter anderem für Kunststoffe und Metalle. Im Landkreis gibt es bislang nur die Gelbe Tonne, die die allerdings – rein juristisch betrachtet – nur Verpackungsmaterialien aus Plastik eingeworfen werden dürfen. Nicht aber das ausgediente Kinderspielzeug. Wie Fackelmann dem Kreisausschuss erläuterte habe man mit dem Betreiber „Duales System Deutschland“ (DSD) seit 15 Jahren eine Vereinbarung, dass dort auch Kunststoffe entsorgt werden dürfen, die gleich geartet sind wie Verpackungen. Man Habe bereits jetzt eine Verwertungsquote des Gesamtabfalls von 75 Prozent; das Ziel der Bundesregierung bis 2020 lautet 65 Prozent.

In der Restmülltonne, so die Fackelmanns Analyse, landen nur zwei Kilogramm Material pro Einwohner, das eigentlich in die Gelbe Tonne gehört; die Bürger würden schon jetzt sehr gut ihren Müll trennen. Sein Fazit: „Im Landkreis Schweinfurt bleibt alles beim Alten.“

Die hohe Verwertungsquote führte Fackelmann auch auf die Sperrmüllabfuhr zurück: 6000 Tonnen kamen 2012 zusammen. Ein hoher Wert, der auch deswegen zustande kommt, weil man die Bandbreite der abzuholenden Materialien breit gefächert sei. Gerade beim Sperrmüll gab es kritische Worte von Arthur Arnold (CSU): In Euerbach sei ein Sperrmüllabfuhrtermin für vergangenen Samstag ausgegeben worden, aber die Müllwägen nicht erschienen. Ausgerechnet an jenem Wochenende war Firmung im Ort. Probleme räumte Fackelmann ein: Unabhängig von Arnolds Beispiel habe man bereits einen Gesprächstermin mit der Entsorgungsfirma vereinbart.

Zweites Problemthema: Der Gestank auf der Deponie Rothmühle, der in Bergrheinfeld ein Ärgernis darstellt. Es würde kein Restmüll mehr auf der Deponie zwischengelagert, was die Gerüche mindere, sagte Fackelmann. Bis Jahresende sei geplant, die neue Nachbehandlungsstufe der Biomüllvergärungsanlage in Betrieb zu nehmen. Dann würden viele Gärreste in einem geschlossenen System verbleiben. Auch das soll die Emissionen mindern.

Ansonsten gab es großes Lob für Fackelmann von allen politischen Seiten, zumal er selbst die Situation mit Zahlen untermauerte. In einem landesweiten Vergleich mit anderen Kommunen habe der Landkreis mit fünf Euro je Einwohner die viertniedrigsten Verwaltungskosten. Bei den Gesamtkosten liege man im Mittelfeld. Als sehr gut bezeichnete Fackelmann die Erlöse: Das liege daran, dass der Kreis selbst als Verwerter für andere Kommunen auftritt, zum Beispiel beim Biomüll und bei der Sickerwasserbehandlung. Das wiederum wirke sich auf die Gebühren aus, die im Bayern am niedrigsten sind. Jeder Bürger müsse zum ungedeckten Finanzbedarf der Abfallwirtschaft mit nur 20 Euro beisteuern.

Positiv würdigte Arthur Arnold den neuen Wertstoffhof an der Rothmühle. Fackelmann hatte bestätigt, dass er von den Bürgern sehr gut angenommen werde. Man habe dort im vergangenen Jahr 10 000 so genannte Leistungssätze verbucht – kostenfreie Anlieferungen unberücksichtigt. Hartmut Bräuer (SPD) würdigte, dass der Kompostplatz in Gerolzhofen beibehalten wird. Er werde von der Bevölkerung sehr geschätzt.

Walter Rachle (Grüne) äußerte sich lobend, dass der Kreis Rücklagen für die Deponie bis zum Jahr 2025 gebildet habe: „Ein Zeichen, dass gut gewirtschaftet wird.“ Fackelmann hatte erläutert, dass die Pläne für weitere 300 000 Kubikmeter Deponiefläche genehmigt seien.

 
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