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BAD KISSINGEN
Neue Lernmethoden auf dem Prüfstand
Aktive Schülerinnen: Antonia Kröckel (links) und Julia Kunz haben sich an dem Lernprojekt der Realschule beteiligt.
Foto: Realschule | Aktive Schülerinnen: Antonia Kröckel (links) und Julia Kunz haben sich an dem Lernprojekt der Realschule beteiligt.
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 |  aktualisiert: 11.11.2021 13:41 Uhr

Die Klasse 9e der Staatlichen Realschule Bad Kissingen testet neue Lernaufgaben im Fach Geschichte. Zwar diskutiert die Lehrplankommission aktuell noch eifrig über den neuen Realschullehrplan, der in einigen Jahren eingeführt werden soll, doch schon jetzt ist klar, dass die Kompetenzorientierung darin eine große Rolle spielen wird. Noch mehr als bisher wird der Geschichtsunterricht in Zukunft darauf abzielen, die Fähigkeiten der Schüler zu fördern.

Die Lernenden sollen dabei nicht nur historische Sachverhalte wiedergeben können, sondern sich auch kritisch mit ihnen auseinandersetzen und wichtige fachspezifische Methoden trainieren. Auch der erzählenden Kompetenz kommt zukünftig eine wichtige Bedeutung zu.

Um diese veränderten Anforderungen zu erfüllen, sind neue Aufgabenstellungen erforderlich. Die Professoren Jutta Mägdefrau und Andreas Michler von der Universität Passau haben deshalb mit einigen Doktoranden das Projekt „Adaptive Lernaufgaben Geschichte“ ins Leben gerufen. Eine Forschungsgruppe hat Aufgaben entwickelt, deren Praxistauglichkeit an einigen Realschulen in Bayern getestet werden soll, auch an der Kissinger Realschule.

Zu Beginn der sechsstündigen Lerneinheit zum Thema „Imperialismus“ präsentierte Andreas Reuter einen multimedialen Vortrag, der die Schüler für das Thema motivieren und ihnen einen Überblick über die Lerninhalte geben sollte. Anschließend wagten sich die Schüler an die neuen Aufgaben heran. Dabei lernten sie Strategien kennen, um sich wichtige Begriffe besser einzuprägen. Sie legten einen Steckbrief zum Thema „Imperialismus“ an, zeichneten Schaubilder und analysierten historische Anzeigen.

Besonderen Stellenwert nahmen Stellungnahmen zu geschichtlichen Sachverhalten ein: Die Schüler mussten beispielsweise begründen, welcher Darstellung sie bei widersprüchlicher Quellenlage Glauben schenkten. Während der Bearbeitung der Aufgaben mussten die Schüler Fragebogen ausfüllen. Sie gaben Auskunft, welchen Aufgabentypus sie besonders interessant und für die Gegenwart bedeutsam einschätzen und welche Lernstrategien sie bei der Lösung eingesetzt hatten. Und wie kamen die Lernaufgaben bei den Schülern an?

Das Urteil ist gespalten. Sophia Lindwurm kritisiert, dass man bei der Bearbeitung der Aufgaben viel schreiben musste – fast so wie im Fach Deutsch. Alisha Büchs zieht ein positives Fazit: „Ich habe anders gelernt. Weil ich selbstständiger arbeiten musste als im herkömmlichen Unterricht, konnte ich mir die Inhalte besser merken.“

 
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