Das sind die Schwestern auf dem Schwanberg auch. Sie arbeiten in vielen Bereichen des geistlichen Zentrums, dessen Herz die Communität ist. Das Zentrum macht Menschen aller Altersgruppen Angebote und lädt zu geistlichen und kreativen Kursen. Das Schloss Schwanberg, das Einkehrhaus St. Michael, der Jugendhof Schwanberg oder das Haus Respiratio stehen dazu zur Verfügung.
Die Arbeit der Schwestern hat sich im Lauf der Jahre wegentwickelt von der rein praktischen Tätigkeit früher im Internat und in der Hauswirtschaft hin zur Begleitung und Seelsorge. Der einzige evangelische Friedwald in Deutschland hat mit dazu beigetragen. Seit dem Mai 2007 begleiten die Schwestern die Verstorbenen und deren Familien auf dem letzten Weg in den Wald. „Wenn sie es denn wollen und es wollen immer mehr“, sagt die Priorin: „Trauerbegleitung wird immer wichtiger“ und von vielen Menschen gewünscht.
In dem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Ordensgebäude schützt die Klausur die Gemeinschaft. Frei gewählte Ehelosigkeit, Gütergemeinschaft und mündiger Gehorsam sind laut Priorin die Form, in der die Frauen gemeinschaftlich leben. Es sind Frauen im Alter zwischen Mitte 30 und 89 Jahren. Sie stammen nicht nur aus Franken, sondern aus Norddeutschland, Berlin und der Schweiz. „Wir begleiten einander im Hineinwachsen in unsere Gemeinschaft, in Krankheit, Alter und Sterben“, so die Priorin.
Die Gründe, warum die Frauen auf den Schwanberg finden, sind unterschiedlich. Der Weg in die Gemeinschaft ist immer der gleiche. Wie Schwester Frederike sagt, gehen die jungen Frauen mit den Schwestern den Weg der Gottsuche und überprüfen immer wieder ihre Berufung zum gemeinsamen Leben. Das geschieht in den Stufen Postulat, wo sie noch ohne Ordensgewand im Kloster leben. Es folgt das zweijährige Noviziat und die Profess. Nach fünf Jahren bindet sich die Profess-Schwester auf Lebenszeit an die Communität. Nachwuchsprobleme? Fehlanzeige. Die Zahl der Schwestern bewegt sich seit Jahren zwischen 35 und 40.
Der architektonische und geistliche Mittelpunkt des Schwanbergs ist die St. Michaelskirche. Sie ist das Zentrum des Ordenslebens. Viermal täglich wird das Stundengebet gebetet, und immer sind auch alle Gäste dazu eingeladen. Der Schwanberg und seine Einrichtungen sind das ganze Jahr über so gut wie ausgebucht. Den Ansprüchen der Tagungsgäste will man mit dem Einbau von Nasszellen gerecht werden. Und ein Trend verstärkt sich: Immer mehr Menschen suchen eine Auszeit von Hektik, Stress und Orientierungslosigkeit, sagt die Priorin.
Der Schwanberg
Etwa 60 Menschen leben und arbeiten auf dem Schwanberg. Zu den 39 Schwestern der CCR kommen die Mitarbeiter des Geistlichen Zentrums. Sie betreuen die rund 13 000 Gäste, die Jahr für Jahr auf den Schwanberg kommen und im Schloss (80 Betten), im Jugendhaus (76) oder im Gästehaus St. Michael (24) unterkommen. Gebetszeiten: 6.30 Uhr Laudes, 12 Uhr Mittagshore, 18 Uhr Abendgebet, 20 Uhr Nachtgebet. Gottesdienste mit Abendmahl finden statt: Sonntag 9 Uhr, Dienstag 20 Uhr und Freitag, 6.30 Uhr. Weitere Informationen: Tel. (0 93 23) 32 0 oder im Internet: www.schwanberg.de