Auf Sicherheitsvorkehrungen wurde bei diesen Gigs nicht besonders viel Wert gelegt, doch bisher gab es dabei auch keine großen Probleme. „Bislang ist es ja nicht so, dass wir irgendwelche Stalking-Fans haben, die sich oder uns die Klamotten vom Leib reißen“, so Bandmitglied Marcus gegenüber dem Online-Magazin „Zeitjung“.
Polizisten sehen das natürlich von Berufs wegen ein bisschen anders. Schließlich gelten in Deutschland strenge Regeln für Freiluft-Konzerte. Deshalb wurden auch schon mehrmals die Personalien der Bandmitglieder erfasst. Inzwischen haben Moop Mama sogar einen eigenen Song zu dem Thema geschrieben. Der Refrain von „Bullenwägen“ lautet so: „Siehst du die Bullenwägen? Die kommen unseretwegen. Wir tauchen ungebeten auf mit Pauken und Trompeten“.
Im Gegensatz zu vielen anderen Marching Bands stehen die elf Münchner bei ihren Shows allerdings nicht nur mit Blechblasinstrumenten, sondern auch mit einem waschechten Rap-Musiker auf der Bühne. Keno Langbein war lange bei der Hip-Hop-Crew Creme Fresh aktiv, bevor er 2009 zusammen mit dem Saxophonisten Marcus Kesselbauer die Gruppe Moop Mama ins Leben gerufen hat.
Nach vielen Live-Gigs haben die Jungs 2011 ihr erstes gemeinsames Album „Deine Mutter“ aufgenommen. Ihren Sound beschreiben sie als „Urban Brass“, weil ihre Musik zahllose Stile von Weltmusik bis Funk in sich vereint. Als Blaskapelle lassen sie sich jedenfalls nur ungern bezeichnen und in Lederhosen würden sie auch niemals auftreten – ihre Songs sollen auch außerhalb Bayerns funktionieren.
Und die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Mit dem frechen Clip zu ihrer aktuellen Single „Liebe“ hat es die Band bereits geschafft, mehr als 370 000 Klicks auf YouTube zu erzielen. Der Song befindet sich auch auf dem Soundtrack zur Komödie „Vatertage – Opa über Nacht“, welche sich (passenderweise) mit dem Leben eines Münchner Brass-Musikers auseinandersetzt. Für den Film durften einige Bandmitglieder sogar erstmals ihre Fähigkeiten als Schauspieler unter Beweis stellen.
Im vergangenen Jahr hat die Gruppe neben einer Support-Show für Jan Delay auch noch zahlreiche Auftritte bei Großveranstaltungen, wie dem Taubertal- oder dem Splash-Festival gehabt. Für letzteres haben die Jungs sogar zusammen mit den Rap-Kollegen von MoTrip und Marsimoto die offizielle Festivalhymne beigesteuert. In Zukunft gibt's da eigentlich nur noch eine Steigerungsmöglichkeit. Moop Mama möchten irgendwann mal einen Guerilla-Gig auf dem Mond spielen.
Am 8. Februar treten Moop Mama aber zunächst mal ganz offiziell in der Posthalle in Würzburg auf.