Da wird sie wieder mit NBA-Profi Dirk Nowitzki sowie Spanien-Legionär Ademola Okulaja auflaufen, der in Valencia einen neuen Vertrag unterschrieb, während die Kollegen in Istanbul weilten. Bauermann hat also wieder das Team zusammen, das Anfang August in Köln den späteren Olympia-Zweiten Italien besiegte und nur knapp gegen die USA verlor, die Dritten von Athen. Weil die DBB-Auswahl danach in Bamberg auch ohne Nowitzki erstmals den Supercup gewann, geht die DBB-Auswahl zuversichtlich in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2005 in Serbien-Montenegro. "Das Ziel ist ganz klar die Qualifikation - und zwar ohne große Probleme", sagt Bauermann.
Das sollte sich machen lassen, zumal Dirk Nowitzki in den ersten vier der sechs Partien dabei sein wird, bevor er wieder zu seinem Klub nach Dallas muss: am heutigen Mittwoch beim Auftakt in der Ukraine (18 Uhr/live im DSF) sowie in den Heimspielen gegen Ungarn (11. September in Braunschweig), Belgien (15. September in Dortmund) und die Ukraine (18. September in Nürnberg). Nowitzki wollte sich nach der verpassten Olympia-Teilnahme ursprünglich einen Sommer Pause gönnen, disponierte aber um, nachdem Dirk Bauermann als neuer Coach verpflichtet wurde. "Es geht darum, gleich die richtige Chemie zu finden und mit dem neuen Trainer gut zusammenzuarbeiten", sagte Nowitzki. Der 26-Jährige mag dem entlassenen Finnen Henrik Dettmann nichts Schlechtes nachsagen, aber er glaubt, "dass die Zeit richtig ist, in eine andere Richtung zu gehen, was unseren Spiel-Stil angeht".
Das System der DBB-Auswahl wird nun noch stärker auf Nowitzki zugespitzt; dass dieser aus versicherungstechnischen Gründen von den Dallas Mavericks kaum zur Verfügung gestellt wird, macht das Einspielen zwar schwieriger, aber nicht unmöglich. "Wenn man einen Spieler wie ihn hat, muss man ihn stärker einbeziehen. Man kann ihn nicht rumlaufen lassen wie einen normalen Bundesligaspieler", macht Bauermann deutlich. Zumal der 2,11-Meter-Mann seit Jahren in diversen Nationalteams des DBB spielt und die meisten Kollegen kennt.
Zudem hat Bauermann auch zwei Kumpels von Nowitzki aus dessen Würzburger Tagen zurückgeholt: den Ochsenfurter Robert Garrett, neuerdings in Neapel unter Vertrag, sowie Demond Greene, der in Leverkusen tätig ist - wie übrigens auch Denis Wucherer, ein weiterer Rückkehrer und Ex-Würzburger. "Jetzt haben wir wenigstens ein paar Kilogramm auf dem Platz stehen", findet Nowitzkis Mentor Holger Geschwindner. Dank ihrer Athletik können die Drei dem DBB-Team helfen, sich im internationalen Geschehen durchzusetzen, bekräftigt auch Bauermann. Nur um Dirk Nowitzki einen Gefallen zu tun, habe er das Trio jedenfalls nicht berufen: "Alle drei haben es sich durch gute Leistungen in der Liga verdient."
Sportdirektor Wolfgang Brenscheidt freut sich indes nicht nur über diese Comebacks: "Alle sind wieder da, von denen man geglaubt hat, sie würden nach dem Aus in Schweden pausieren oder aufhören: Dirk, Patrick Femerling, Ademola Okulaja." Denen gehe es nicht nur um die EM-Qualifikation: "Das Ziel Olympia 2008 ist definiert."
