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DÜRRBACHAU
Mit Elektro-Karts auf der Rennstrecke
Saubere und schnelle Sache: die E-Karts in der Dürrbachau.
Foto: Theresa Müller | Saubere und schnelle Sache: die E-Karts in der Dürrbachau.
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:30 Uhr
Es war schon lange fällig, die starke und saubere Kraft von Elektromotoren auch im Go-Kart-Bereich einzusetzen. Besonders der Umwelt zu liebe, da diese Gefährte keine Schadstoffe ausstoßen wie ihre Benzinbrüder. Zwei Würzburger Unternehmer haben nun das Projekt angepackt und eröffnen am Mittwoch, 10. September, die erste E-Kart-Bahn der Region. Die nächste Rennstrecke ist nach deren Aussagen in Karlsruhe.

Die Industriehalle in der Wilhelm-Wien-Straße 9 wird nach dem Umbau vor allem von der 320 Meter langen Bahn auf zwei Ebenen beherrscht. Von einer Tribüne aus kann die Rennstrecke beobachtet werden. Im Eingangsbereich sind ein Bistro und eine Bar untergebracht.
Die sechs Meter breite Fahrspur wird von Sicherheitsbanden gesäumt, die extra für den Kartsport entwickelt worden sind, erklärt Thomas Obert, einer der beiden Geschäftsführer des neuen Unternehmens. Er und sein Mitinhaber Michael Engelhardt kommen aus der Taxibranche.

„Unsere Karts fahren mit Ökostrom“, sagt Engelhardt. Die Rennflitzer  kommen aus Holland und kosten pro Fahrzeug 12 000 Euro. „Da bekommt man vier herkömmliche Go-Karts“, ist sich Obert sicher. Aber auf Dauer werde sich diese Investition rechnen, denn die Fahrzeuge sind wartungsfreier.

Der Test kann beginnen. Rennoverall überstreifen, Helm auf und an die Bahn. Bis auf die Rennhaube unter dem Helm ist alles kostenlos im E-Kart-Center vorhanden. Die Karts haben alle Schalensitze, Überrollbügel, verstellbare Pedale und einen Sicherheitsgurt. Eine kurze Einweisung gibt es für jeden Neuling: Es gelten Renngesetze, immer fair fahren, keinen Unfug machen und unbedingt auf die Flaggen der Rennleitung achten. Langsamfahrer müssen sich überholen lassen.

„Wenn ein Fahrer Unfug macht, wird er verwarnt“, sagt Obert. Über Bildschirme ist der Streckenverlauf gut zu kontrollieren. Und dann gibt es da noch die „Kill-Taste“. Auf einen Knopfdruck stehen alle Karts still, nichts rührt sich dann mehr. Und bei jedem Rennen lässt sich die Leistung der Karts individuell hoch oder herunter drehen.

Jeder der größer als 1,40 Meter ist kann starten. „Bei Kindern und Anfängern würden wir erstmal mit weniger Leistung beginnen, und dann langsam steigern“, erläutert Engelhardt die Philosophie.
Und das ist die Leistung: 3 Kilowatt (entsprechen 4 PS) gehen bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 24 km/h, 6,5 Kilowatt (9 PS) bis 33 km/h und 11 Kilowatt (15 PS) bis 50 km/h. „Der Durchschnitt auf der Strecke wird bei 6 kW liegen, das wären dann so 30 km/h“, meint Obert.

Nach all den Informationen kommt jetzt die Umsetzung auf der Rennstrecke: Auf's Gas und los. Das Ding zieht auch schon bei mittlerer Leistung gut weg, beschleunigt flott und lässt schnell die Reifen quietschen. Den Sound eines Benzinmotors vermisst man erstmal nicht, schließlich erfordert die Strecke mit vielen engen Kurven die volle Aufmerksamkeit.

Als der Mann am Rennpult merkt, dass seine Karts einigermaßen sicher über den Parcours geheizt werden, erhöht er die Leistung nach einer kurzen Vorwarnung: „Wir drehen jetzt mal auf.“ Und tatsächlich geht es jetzt richtig zur Sache, das Kart hetzt deutlich schneller um die Kurven.

Zehn Flitzer können gleichzeitig auf die Bahn gehen. 20 Karts sind da. Jedes kann unter Volllast 45 Minuten fahren, dann muss es für 25 Minuten an die Ladestation. Eines ist jedenfalls sicher: So ein Zwischenfall wie im November 2013 auf einer herkömmlichen Bahn mit Benzinfahrzeugen in Oberwerrn kann in der Dürrbachau mit den sauberen Elektro-Karts nicht passieren. Damals mussten elf Besucher wegen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung behandelt werden. Schuld waren laut Polizei damals technische Defekte an der Frischluftzufuhr und an der Kohlenmonoxid-Warnanlage.

Der Spaß mit den E-Karts kostet für 20 Minuten 24 Euro. Es gibt für Gruppen, die Rennen fahren, besondere Preispakete.
Mehr im Netz unter www.ekart-center.de
 
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