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Michl Müllers Moggele
Der Garitzer Kabarettist im Gespräch über einen Fernseh-Quotenhit, dessen Anziehungskraft auf das Publikum am Aschermittwoch 2011 garantiert noch nicht vorbei ist.
Müller ist der Maßstab: Michl Müller wärmte bei der Fastnacht in Franken mit seinem Lied Vollwärmeschutz der Liebe die Herzen der Narren.
Foto: Norbert Schwarzott | Müller ist der Maßstab: Michl Müller wärmte bei der Fastnacht in Franken mit seinem Lied Vollwärmeschutz der Liebe die Herzen der Narren.
Das Gespräch führte Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 11.11.2021 14:22 Uhr

Wenn es der strenge Sendeplan der BR-Kultsendung Fastnacht in Franken zuließe, könnte Michl Müller wahrscheinlich jedes Mal bis weit in den Samstag hinein singen. Dass das Saalpublikum am Freitag, nach dem Auftritt des Garitzer Kabarettisten, wieder einmal vergeblich eine Zugabe forderte, lag aber nicht nur an den Fernsehleuten. Michl Müller hat ja selber zurzeit närrisch viel zu tun. Das zeigt ein Gespräch eineinhalb Tage und drei Auftritte nach der Sendung.

Frage: Dieser Anfang ist jetzt vielleicht etwas verquer, aber für ein Gespräch mit Michl Müller geht das schon mal: Herr Müller, bei der Fastnacht in Franken haben Sie die späteren Zugabewünsche des Publikums bei Ihrem Lied Vollwärmeschutz der Liebe praktisch vorab erfüllt. Sie brachen das Lied nach ein paar Takten ab und fingen neu an. Was war denn passiert?

Michl Müller: Da war wieder so eine gesessen, genau vorne dran. Ich schaue ja immer ins Publikum und wenn ich manchmal so die Reaktionen sehe, muss ich lachen. Ich hab' den BR sogar vorher gewarnt.

Im Saal erklärten Sie den Lacher mit dem Hinweis, da habe man Ihnen aber auch wieder so Moggelich vorne hingesetzt. Dazu habe ich zwei Fragen. Wie schreibt man Moggele? Und: Verstehe ich als Oberpfälzer Moggele richtig, wenn ich es mit dem oberpfälzischen Wort Moggerl für Kälbchen oder auch für Kleinkind gleichsetze?

Michl Müller: Das ist wie bei uns. Ein Moggele wird mit zwei g geschrieben und ist ein Kälbchen.

Worüber mussten Sie sonst an diesem Abend lachen? Ich meine, welche Beiträge ragten heraus?

Michl Müller: Also, Pierre Ruby war super. Bei der Geschichte mit Haderthauer und Rinderspacher habe ich schallend gelacht. Heißmann und Rassau waren diesmal auch super. Dabei sind im Vergleich zur Generalprobe sogar ein paar gute Gags rausgefallen, weil wir alle etwas Zeit reinholen mussten.

Für mich als gebürtigen Windischeschenbacher war der Windischeschenbacher Reinhard Stummreiter, er ist Trommler der Altneihauser Feierwehrkapelln, als King Louie aus dem Dschungelcamp, pardon, Dschungelbuch, die Glanznummer.

Michl Müller: Stimmt, super. Das war insgesamt eine Sendung, wo du fast nicht sagen kannst, es war eine schlechte Nummer dabei.

Kurz mal eine ernste Frage. Sie gehören mit Heißmann und Rassau sowie der Altneihauser Feierwehrkapelln zu den Korsettstangen der Fränkischen Fastnacht. Wie lange trägt dieses Konzept noch?

Michl Müller: Bei dieser Einschätzung bin ich mir ganz unsicher. Im Prinzip wollen die Leute schon auch mal was Neues. Aber das Alte wollen sie auch wieder sehen. Ein Ende ist für mich jedenfalls nicht abzusehen. Man probiert ja immer wieder was Neues. Mein Lied, zum Beispiel, war ja heuer nicht so typisch Fasching. Es ist ruhiger. Da kommt's eher auf den Text an.

Apropos Lied. Dem Bockleter Kursaal haben Sie eben zum Abschied eine gesungene Scheibe Gelbwurst geschenkt. Was ist eigentlich Ihr größter Hit?

Michl Müller: Die Fleischereifachverkäuferin war natürlich schon der Knaller. Wenn ich wo auftrete, muss die dabei sein. Und bei den Downloads stand sie die ganze Zeit vorne dran. Aber im Moment ist der Vollwärmeschutz der Liebe der Renner.

Gleich haben wir's. Die Faschingszeit ist bestimmt ganz schön anstrengend für Sie.

Michl Müller: Es ist schon Druck da. Am Samstagabend bei den zwei Auftritten in Stuttgart und Kornwestheim ging's aber recht gut. Die Stuttgarter sind zeitgenau. Bei denen muss der Planer von Stuttgart 21 im Vorstand sitzen. Da kam ich zum geplanten Zeitpunkt 21.55 Uhr dran. Kornwestheim (Auftritt geplant für Punkt 23 Uhr, die Redaktion) haben wir trotz vieler roter Ampeln um 22.54 Uhr erreicht.

Wo sieht man Sie als Nächstes?

Michl Müller: Jetzt habe ich erst noch ein paar Auftritte in Mittelfranken. Am Rosenmontag folgt Kitzingen. Nach dem Fasching muss ich mich gleich hinsetzen und mir reinziehen, was die Politik so gemacht hat in letzter Zeit. Am 16. März geht's nämlich im Bockshorn in Würzburg schon wieder los mit einer aktualisierten Ausgabe meines Programms jetzterstrecht. Das ist praktisch ein Update, die 2011-er Version.

 
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