Neulich habe ich Ihnen verraten, dass wir auf unsere alten Tage eines dieser Giganten-Schiffe bestiegen haben, die Queen Mary 2 – 345 m lang, 70 m hoch, 42 m breit, um in sieben Tagen mehr als 4180 Seemeilen von Southampton in England nach New York zu gelangen. Um es vorweg zu sagen: Das eine Mal reicht mir, obwohl ich viele Erfahrungen nicht missen möchte. Zum Beispiel das Captain’s Dinner, vor dem wir dem Commodore in der Schiffsprache Englisch so vorgestellt wurden: „Sir! Mrs. and Mr. Grellmann from Germany! Mrs. and Mr. Grellmann! Captain Kevin Oprey of Queen Mary 2“. Hände schütteln, Erinnerungsfoto und ab in den Speisesaal. Dort am Tisch saß mit uns ein griesgrämiger Lord aus der Nähe von London, der nur am Essen herummeckerte und in seinen wenigen Sätzen in King’s English die letzten Silben verschluckte. Dazu kam ein ehemaliger US-General aus Dallas, der einen schwarzen und einen weißen Smoking dabei hatte, und immerhin Dirk Nowitzki kannte. Der Ami brachte in seinem Südstaaten-Slang ebenfalls nur Satzteile hervor, so dass unser Small-Talk einen zähen Charakter annahm. An diesem Abend tröstete uns nur eines: Meine liebe Gattin in ihrem kleinen Schwarzen und ich in meinem dunklen Anzug mit 40 Jahre alter weinroter Fliege sahen umwerfend gut aus. Wirklich!
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