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Meine Runzeln & ich: Denn Seegang gibt es doch
Von Hans-Jürgen Grellmann red.franken@mainpost.de
 |  aktualisiert: 27.10.2020 13:43 Uhr

Neulich habe ich Ihnen hier von meiner ersten und einzigen Kreuzfahrt erzählt, auf einem dieser Giganten für mehr als 4000 Menschen. Wer mehr wissen will, wie es auf meine alten Tage auch mir ergangen ist, lese das Buch „Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“ des US-Autors David Foster Wallace (1962 – 2008). Er beschreibt darin sehr plastisch das Kreuzfahrt-Wesen, und natürlich auch Kabine, Bad und Toilette. Nur darf man sich von den 136 Anmerkungen auf den 182 Seiten nicht abschrecken lassen. Es ist wirklich köstlich.

Nun herrschte an den ersten beiden Tagen sehr starker Wind auf dem Atlantik, und die riesigen Vorderdecks waren deshalb gesperrt. Dennoch merkte man in dem schwimmenden Wolkenkratzer nicht das Geringste. Bis ich mal aufs Klo musste. Nun geht so ein Geschäft ja nicht immer „ruckzuck“. Und da bemerkte ich es. Der Vorhang zur Nasszelle bewegte sich am unteren Ende ganz langsam immer fünf Zentimeter hin und her, hin und her, hin und her. Es gab ihn also doch, diesen Seegang, vor dem meine liebe Gattin solchen Respekt gehabt hatte, dass sie fast nicht mitgefahren wäre. Da drückte ich nach Ende der geschäftlichen Tätigkeit ziemlich zufrieden diese krachende Unterdruck-Spülung, auch wenn sie einen aus allen Träumen reißt.

 
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