Sie waren die Könige des Harmoniegesangs und ich folge ihnen ergeben seit ihrem Debütalbum, das mich schon als 15-Jährigen begeisterte. „CSN“ waren für mich der Inbegriff des neuen Amerikas, das aufstand gegen stocksteifen Konservatismus, gegen Krieg und Gewalt und gegen Rassentrennung. Irgendwie schaffte es das Trio, für diesen Aufbruch zu stehen, ohne die Songs mit politischen Thesen zu durchziehen. Im Gegenteil: Viele Lieder, wie etwa „Our House“ oder „Teach your Children“, sind sentimentale, romantische Liebeserklärungen. Als dann im zweiten Album („Deja vu“) noch der grimmige Neil Young dazu stieß, da passte das Paket noch viel besser. In Würzburg spielte sich in den 1970ern die Band „Itcheyfoot“ durchs „Crosby, Stills, Nash & Young“-Programm. Dies tat das fränkische Trio so perfekt, dass Sänger Manfred „Solo“ Wetterich sagte: „Vom Live-Album 4-Way-Street könnte ich sogar die Ansagen auswendig…“. Dass ich Ende der 1970er beim Itcheyfoot-Nachfolger „Canyon“ Bass und Gitarre zupfen sollte, konnte ich als Jugendlicher noch nicht voraussehen. Nicht zu ahnen war auch, dass die Kraft der Musik von Crosby, Stills, Nash & Young über Jahrzehnte ungebrochen sein würde. Was vielleicht auch daran liegt, dass die Kernprobleme Konservatismus, Kriege und Rassismus nach wie vor ungelöst sind.
Nachdem ich von zahlreichen Leserinnen und Lesern viel Zustimmung für meine ersten zehn „Insel-Scheiben“ bekomme habe, lege ich nochmals zehn Scheiben „für die Insel“ nach.
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